Bild der Woche - StrassenFest in Kopenhagen ca. 1967
In den 60er Jahren lernte ich beim damaligen "Westdeutschen Fernsehen" hinzuschauen. Die eigene Scheu zu überwinden und mich ganz auf ein Motiv einzulassen, viel mir anfangs sehr schwer.
Einige Zeit später traf ich in der Kopenhagener Altstadt auf einem Strassenfest dieses mich anrührende Pärchen, welches mich zum mitfeiern einlud. Doch ich brachte meine alte 6x6 Mamiya Kamera in Stellung. Nachdem üblichen Prozedere wie, Lichtmessen, Blende, Verschluss einstellen und dann an einem Handrad die Schärfe ziehen, drückte ich den Auslöser. Das Bild was damals entstand liebe ich auch heute noch sehr, weil es einfach authentisch ist und bis heute nachwirkt.
Fotografen, wie zum Beispiel Henri Cartier-Bresson, bewundere ich sehr und empfinde sie als Beispielhaft. Sie beherrschten das Handwerk mit ihrer Kamera perfekt.
Fotografie ist für mich auch die Dokumentation der Zeit in der ich lebe. Doch gemäß dem Gesetzesdschungel indem sich ein Fotograf heute befindet, verblasst das einmal mühsam erlernte. Vor einer Aufnahme erst Rechtsfragen zu prüfen und klären zu müssen, zerstört die Spontanität des Augenblickes und jeden kreativen Gedanken, der für ein gelungenes Bild notwendig ist. Was sich in aller Öffentlichkeit abspielt sollte für Fotografen/in auch abbildbar sein.
Auch Henri Cartier-Bresson hat, wie man sagt, etliche seiner Bilder inszeniert. Heute wird das inszenieren von Bildern auch auf Grund der Rechtslage zu einem kostspieligen, gängigen Stil vieler Berufsfotografen. Den kann und will ich mir nicht leisten.
Immer neue Regulierungen und Zensurmaßnahmen strangulieren jede freie und künstlerische Fotografie immer weiter. Und das muss endlich aufhören.
Autor:In Gedenken an: Hanns-Peter Hüster aus Essen-Kettwig |
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