Alte Bilder gesucht

Im Jahr 2018 feiert die Weiße Flotte Baldeney-GmbH ihren 85. Geburtstag. Im Fokus dieses Ereignisses stehen die Schiffe des Unternehmens. Deswegen sucht die Weiße Flotte Geschichten rund um den Fährbetrieb und alte Bilder.

Die ersten Recherchen lieferten interessante Ergebnisse. Viele der Schiffe und Fähren, die in den 30er-Jahren für die damalige Verkehrsgesellschaft Baldeney erbaut wurden, sind heute noch im Einsatz. Ob am Niederrhein, in Frankreich oder in Polen – mit den Essener Fähren locken kleinere Reedereien noch immer zahlreiche Touristen an. „Ein Schiff steht aktuell sogar zum Verkauf“, berichtet Aleksander Farkas, zuständig für das Marketing der Weißen Flotte, „das Vorgänger-Schiff unserer Fähre Isenberg“. 1934 kam die erste „Isenberg“ aus der ehemaligen Stauf-Werft in Königswinter zum Baldeney-see. Nach rund 30 Jahren wurde sie ausrangiert und nach Lauenburg an die Elbe verkauft. Als MS „Staustufe“ war sie dort rund 25 Jahre in der Fahrgastschifffahrt im Einsatz, bevor es die evangelische Kirche nach Kehl am Oberrhein holte. Pfarrer i. R. Heino Pönitz betreute nicht nur die Binnenschiffer, sondern traute auf dem nun auf „MS Wichern“ unbenannten Kirchenschiff 33 Ehepaare und taufte 144 Kinder an Bord. Bis 2013 nutzte die Kirche das Schiff für ein Projekt mit straffälligen Jugendlichen, danach standen teure Umbauten für die weitere Zulassung auf dem Rhein an. Das Geld fehlte, das Schiff steht seither zum Verkauf – von Tag zu Tag verschlechtert sich der Zustand. Neben der Isenberg hat Farkas auch den Verbleib weiterer Schiffe ausfindig gemacht und interessante Geschichten bekommen. Die meisten Schiffe, insbesondere der 2. Generation auf dem Baldeneysee (60er-Jahre), seien noch im Einsatz. Die „Gruga“ in Berlin, die „Stadt Essen“ in Haldensleben und die „Werden“ auf der Masurischen Seenplatte in Polen.
Aus den 30er-Jahren würden noch die „Steele“ in Xanten, die „Altenburg“ als Wohnschiff in Frankreich, die „Heisingen“ in bei Kattowicz/Polen, die erste „Baldeney“ in Wittmund als „Moornixe“ im Einsatz und eben die genannte „Isenburg“ am Rhein“. Durch Zufall sei er auf die Idee gekommen, nach den alten Schiffen zu suchen: „Insbesondere aus Heisingen haben mich mehrere
Bürger oft gefragt, was denn mit den alten Schiffen, die sie aus ihrer Kindheit noch kennen, passiert ist. Wir dachten immer, sie wären inzwischen verschrottet.“ Das sei allerdings wohl eher selten der Fall. Gemeinsam mit Hobby-Schiffshistorikern, die er
im Binnerschiffer-Forum im Internet kennengelernt hat, möchte er bis zum 85. Geburtstag der Weißen Flotte möglichst detailliert alle Infos zu den ehemaligen Fahrgastschiffen vom Baldeneysee in einem Magazin oder sogar Buch zusammentragen. Dafür sucht er dringend Bilder von Privatleuten oder aber auch interessante „Storys“ von Zeitzeugen, die die Fähre noch als Fortbewegungsmittel zu den Zechen Carl-Funke und Pörtingsiepen oder zum Kruppschen Konsum an Hügel genutzt haben. „Vielleicht hat ja jemand auch seine große Liebe auf einem unserer Schiffe kennengelernt“, hofft der Marketing-Mitarbeiter auch auf herzzerreißende Geschichten. „Erst einmal wird gesammelt. Wenn wir interessante Infos zusammen-tragen können, werden wir diese gerne im Rahmen einer Geschichtswerkstatt ausarbeiten“, sagt Farkas, der in der Winterpause auch im Stadtarchiv und bei der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft der EVAG stöbern möchte. „Mal sehen. Wenn das Thema auf großes Interesse stößt, bieten wir vielleicht Touren zu den vorhandenen Schiffen an“, beschreibt er Schritt zwei. Weiteres Ziel: „Vielleicht können wir die Isenberg von 1933 über einen Sponsor auch noch vor der Verschrottung retten und ihr eine neues Nutzungskonzept in „ihrer Heimat“ am Baldeneysee geben.“ Ideen gebe es laut Farkas genug.
Wer interessante Geschichten, Erinnerungen und Fotos liefern kann, soll sich mit ihm in Verbindung setzen: Per E-Mail unter info@baldeneysee.com oder unter der Rufnummer 0201 185799-15.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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