Wie die Weltmeister
Final 4 im Werdener Löwental sah Spitzenhandball und großen Kampf der Kettwiger Teams
Im Werdener Sportpark Löwental begeisterte auch die vierte Auflage des „Final4“ die Massen. Das Halbfinale des Essener Kreispokals führte beide Teams des Kettwiger SV in den Vergleich mit Oberligisten. Die Favoriten setzten sich durch, gewannen auch die Kreispokale. Dem KSV blieb jeweils der dritte Rang.
Die Damen kämpften verbissen, hatten aber gegen die SG Überruhr keine wirkliche Chance. Zur Pause lag der KSV mit 9:16 hinten, konnte auch im zweiten Durchgang nicht mehr aufholen. Am Ende stand eine allerdings in dieser Deutlichkeit auch einkalkulierte 16:33 Niederlage. Die Trauer über das Ergebnis hielt sich in Grenzen, die Freude über den erreichten dritten Platz des Pokalwettbewerbes war groß. Eine weitere Bestätigung des Aufwärtstrends der Kettwiger Damen, der sich bereits im überraschenden Aufstieg in die Landesliga gezeigt hatte. Trainer Michael Risse betonte erneut den sensationellen Charakter des Erfolges: „Der Aufstieg war doch gar nicht geplant, eigentlich wollten wir nur im oberen Drittel der Bezirksliga mitspielen.“ Nach einem holprigen Start mit 4:4 Punkten gaben die Kettwigerinnen keinen Zähler mehr ab und marschierten souverän ins Oberhaus. Für die Landesliga muss und wird das Team sich verstärken, ist für Zugänge auf allen Positionen offen.
Fast gleichauf
Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit durften die Kettwiger Verbandsliga-Herren an der Sensation schnuppern. Der Kontrahent TUSEM II, der soeben den Sprung aus der Oberliga in die neu geschaffene Nordrheinliga erreicht hatte, ließ oft Inspiration und Siegeswille missen. Der KSV hielt gut dagegen, ist zwar längst nicht auf alle Positionen so stark besetzt wie der Bundesliga-Nachwuchs, bot aber Kampf und Einsatz. Mit 12:16 aus Sicht der Gartenstädter wurden die Seiten gewechselt, die Anspiele an den Kreis auf den unermüdlich rackernden Lars Pfeiffer klappten gut, leider bekam die Abwehr zu selten Zugriff auf die starke TUSEM-Offensive. Dennoch robbte sich Kettwig heran, Torwart Florian Kundt konnte etliche Bälle parieren, nach 40 Minuten war Kettwig fast schon gleichauf, Kai Mühlenhoff hatte sich energisch zum 18:20 durchgesetzt. Nach Ballgewinn bot sich die Chance, noch näher zu kommen, der Ball wurde jedoch vertändelt, der TUSEM zog wieder auf 25:18 davon. Nun regte sich bei Trainer Tim Westheider der Unmut über die Entscheidungen der Schiedsrichter, die oft unglücklich für Kettwig pfiffen. Zehn Minuten vor dem Ende war beim 21:29 die Luft raus, die Schlussphase war von überhasteten Ballverlusten auf beiden Seiten geprägt, letztlich siegte der TUSEM II mit 32:24 Toren.
Sympathischer Klub-Weltmeister
Die Wettkämpfe der besten vier Essener Teams bei Damen und Herren boten Spannung, wurden von einem bunten Rahmenprogramm umkränzt: Hüpfburg, Spielmobil, Catering, Bambiniturnier, Jugend-Endspiele, Kreismeister-Ehrungen. Auch war dem Essener Handballkreis ein richtiger Coup gelungen: Als Highlight des Wochenendes wehte Bundesligaflair durchs Löwental! Bundesligist Füchse Berlin traf auf den TuSEM, bot mit seinen Nationalspielern Handball der Spitzenklasse. Das ließ die Herzen der vielen Fans auf der prallgefüllten Tribüne höher schlagen. Am Ende hatte der amtierende Klub-Weltmeister, die Füchse gewannen im September den IHF Super Globe in Katar, mit 42:23 die Nase vorn. Aber primär stand der Spaß im Vordergrund, die Bundesligisten gaben eifrig Autogramme, standen für Fotos mit den Fans bereit und hinterließen einen sehr sympathischen Eindruck.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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