Rabenschwarzes Wochenende
Die Kettwiger Handballer verloren allesamt ihre Begegnungen und lecken ihre Wunden
Rabenschwarzes Wochenende für die Kettwiger Handballer! Der Verbandsligist musste überraschend die Waffen strecken. Die Reserve wehrte sich, so gut es ging, musste dennoch eine allerdings höchst ehrenvolle Niederlage akzeptieren. Die Damen hatten keine Chance und sind nun Schlusslicht der Landesliga.
Bekannt gegeben wurden nun die Begegnungen des Kreispokals für das Viertelfinale. In bewährtem Modus wird diese Runde am 22. und 23. April komprimiert und zentral im Werdener Löwental ausgetragen. Abteilungsleiter Werner Dörnenburg sah das Los und verdrehte die Augen: „Echt blöd. Nicht schon wieder!“ Irgendwie meint es Fortuna nicht gut mit den Kettwigern, die erneut gegen TuSEM II ran müssen. Der Tabellenzweite der Regionalliga Nordrhein dürfte kaum zu packen sein, die Kettwiger hätten sich jeden anderen Gegner lieber gewünscht als den Titelverteidiger. Bei den Damen kommt es zu einem Ligaduell, wenn Kettwig sich gegen die Werdener Vertretung beweisen möchte. Die HSG Werden / Phönix hat Heimrecht im Löwental und dürfte Favorit sein.
Kalt erwischt
1. Herren gegen MTG Horst 24:31
Tore: Schwartz (6), Stempel (5), Bing (4), Pfeiffer (4), Käsler (3), Heiderich, Orlowski.
Eine nicht einkalkulierte Niederlage fingen sich die jungen Kettwiger gegen die MTG Horst. Völlig niedergeschlagen, kauerten die Kettwiger nach dem Abpfiff auf dem Boden. Dabei hatten sie bombig begonnen, beim 9:4 schien bereits der sechste Sieg im siebten Heimspiel zu winken. Dann gab es Pech bei zwei Pfostentreffern, drei schnelle Gegentore, die Gäste waren wieder dran. Einfache Ballverluste und vergebene Torchancen prägten nun das Kettwiger Spiel, mit 12:12 ging es in die Kabinen. „Bis dahin war aber noch gar nix Schlimmes passiert“, berichtet Werner Dörnenburg, „doch nach dem Seitenwechsel wurden wir kalt erwischt. Technische Fehler ermöglichten Horst einen 4:0 Lauf. Plötzlich ließen unsere jungen Burschen die Köpfe hängen.“ Auch ein Torwartwechsel mit Florian Kundt für Florian Henseler verpuffte. Sieben Minuten vor dem Ende hatte sich Kettwig dennoch auf 22:25 heran gekämpft, Horst fing sich eine Zeitstrafe. Hoffnung keimte auf, wurde jäh enttäuscht. In Unterzahl trafen die Gäste dreimal hintereinander, die Begegnung war entschieden. Letztendlich fiel das Ergebnis auch deshalb so deutlich aus, da Kettwig am Ende aufmachen musste, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Die Bemühungen um schnelle Tore gingen aufgrund unüberlegter Hektik nach hinten los. Auch zeigte sich der MTG-Torwart in Topform. Horst präsentierte sich unheimlich gallig und kam letztlich zu einem verdienten Sieg. Die Kettwiger Mannschaft fiel auf den dritten Rang zurück.
Höchst respektabel
2. Herren gegen DJK VfR Saarn 23:29
Tore: Fuchs (6), Scheid (4), Luhrenberg (3), R. Schinke (3), S. Schinke (3), Krupkat (2), Beede.
Das Spiel gegen die DJK VfR Saarn wurde in der ersten Halbzeit verloren. Mit einer unkonzentrierten Leistung verbaute die Reserve sich zu Beginn der Partie ein besseres Resultat gegen die allerdings als klarer Favorit ins Spiel gegangen Gäste. Bis zum 9:11 sah es noch sehr gut aus, doch dann zog Saarn mit sechs Treffern in Folge davon. Es waren einfach zu viele leichte Gegentore, die die Hausherren „schlucken“ mussten. Nach dem Seitenwechsel konnten die Männer um Trainer Daniel Averbeck wieder Territorium zurück gewinnen, mit einer kämpferisch vorbildlichen Leistung hielten die Kettwiger nun auf Augenhöhe mit. 10:10 Tore im zweiten Durchgang waren höchst respektabel gegen den Aufstiegskandidaten, eine schwache Chancenauswertung verhinderte ein noch besseres Abschneiden. Nachdem mit Sascha Graefer und Julian Müller bereits zwei Spieler verletzungsbedingt ausfielen, ist nun auch noch Riccardo Schinke aus dem Rennen, da er sich den Daumen brach.
Kettwig beendet die Hinrunde als hervorragender Sechster, hat bereits so viele Punkte wie in der kompletten Vorsaison gesammelt. Aber der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt nur sechs Zähler. Also man muss sorgsam die Tabelle beobachten, da neuerdings gerade die Teams der unteren Regionen erstaunlich viel punkten. Am Sonntagmittag beginnt bei Fortuna Düsseldorf die Rückrunde. Dass nun der Rückraum ausfällt, macht die Aufgabe gewiss nicht leichter. Abteilungsleiter Dörnenburg bleibt aber Optimist: „Wir lassen uns nicht verrückt machen. Schon im Vorjahr haben die Jungs in Düsseldorf gewonnen. Warum nicht wieder?“ Im Hinspiel gab es allerdings eine deutliche 18:25 Niederlage.
Nicht den Hauch einer Chance
SG Überruhr III gegen Damen 35:15
Wie erwartet nicht den Hauch einer Chance hatten die Damen in Überruhr. Wenig überraschend unterlagen sie dem mit etlichen Verbandsligaspielern gespickten Tabellenführer deutlich, nur die Höhe von 20 Treffern Differenz war nicht unbedingt einkalkuliert worden. In der ersten Halbzeit konnte Kettwig sich noch einige schöne Chancen herausarbeiten und sogar den einen oder anderen Tempogegenstoß verwandeln. Da aber nur eine Rumpftruppe antreten konnte, lief nach der Pause nicht mehr viel zusammen. Bei den nur mit sieben Feldspielerinnen aufgelaufenen Gästen ließen die Kräfte zunehmend nach. Das Team von Trainer Michael Risse muss nun wieder ganz von vorne anfangen, denn durch den gleichzeitigen Sieg des bisherigen Schlusslichts Osterfeld sind die Kettwigerinnen nun Tabellenletzter. Da die Liga in der kommenden Spielzeit reduziert wird, müssten die Spielerinnen von Trainer Risse noch etliche Plätze gutmachen. Jetzt geht es aufgrund des Indoorcups zu einem „Heimspiel in der Fremde“ nach Überruhr, dort wird die SG Unterrath empfangen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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