Olympia-Countdown, Teil vier - Die "Olympischen Drei" der SG Essen
Olympia-Countdown, Teil vier. Heute es geht es um die „Olympischen Drei“ der SG Essen, die manchmal richtig hohe Wellen schlagen. Lisa Vitting, Caroline Ruhnau und Hendrik Feldwehr stürzen sich bei den Spielen in London ins Wettkampfbecken und wollen mit möglichst vielen Medaillen wieder auftauchen.
Von Sven Krause
Im Gespräch mit lokalkompass.de blicken Sie auf eine holperige Olympia-Vorbereitung zurück und wagen Ihren ganz persönlichen Ausblick auf die Schwimmwettkämpfe bei den Olympischen Spielen in London.
Was bedeutet London für Sie ganz persönlich?
Hendrik Feldwehr: „Für mich ist es der ersehnte Endpunkt einer langen Leidenszeit. Durch den Muskelfaserriss habe ich halt viel länger mit dem Training aussetzen müssen als im ersten Moment gedacht. Dadurch bin ich sehr spät in Tritt gekommen und musste lange zittern, ob das Olympische Komitee mich nominiert. Als ich die Benachrichtigung bekam, dass ich mitdurfte, da hätte ich vor Freude hüpfen und tanzen können, wenn der Doc es mir nicht verboten hätte.“
Caroline Ruhnau: „Für uns alle sind die Spiele der Höhepunkt unserer Sportlerkarriere. Du schwimmst genau wie bei einer Weltmeisterschaft gegen die besten Schwimmer der Welt. Dennoch haben die Wettkämpfe noch einmal eine ganz andere Bedeutung, weil wirklich die ganze Welt vor den Fernsehschirmen sitzt und zuschaut. Das ist einfach ein tolles Gefühl, dabei sein zu dürfen.“
Mit welchen sportlichen Erwartungen gehen Sie in die Wettkämpfe?
Lisa Vitting: „Ich will mit der Staffel den maximalen Erfolg. Das wird enorm schwer, denn die Holländerinnen und die Amerikanerinnen sind aktuell kaum zu schlagen. Und dahinter schwimmen mit Australien. China, England, Frankreich und uns viele Nationen auf fast einem Niveau. Wir wollen unbedingt eine Medaille, doch wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass wir mit einer Top-Zeit auch fünfter werden können.“
Hendrik Feldwehr: „Zunächst einmal bin ich froh überhaupt im Einzel an den Start gehen zu können. Und der letzte Test in Paris war wirklich vielversprechend. Ich will einfach in den Endlauf und Bestzeit schwimmen und was damit rauskommt, das liegt auch an der Konkurrenz. Und mit der Lagenstaffel wollen wir einfach vorne mitschwimmen und unsere Chance nutzen.“
Caroline Ruhnau: „Der Endlauf im Einzel über 100 Meter Brust ist mein erstes großes Ziel. Ich weiß, dass ich das, wenn ich in die Nähe meiner Bestzeit schwimme, auch schaffen kann. Und wenn mir das gelingt, dann habe ich auch gute Chancen auf einen Platz in der Lagenstaffel. Und mit einer deutschen Staffel hat man immer Medaillenchancen.“
Haben Olympische Spiele eigentlich noch einen besonderen Reiz auf Profiathleten wie Sie es sind?
Lisa Vitting: „Unbedingt. Rein sportlich triffst du natürlich auf die gleichen Gegner wie bei einer Weltmeisterschaft. Aber hier schaut die ganze Welt zu. Außerdem trifft du im Olympischen Dorf die besten Sportler der ganzen Welt, kannst jeden Abend im Deutschen Haus mit den anderen deutschen Startern sprechen. Da bekommt auch der abgebrühteste Sportler manchmal noch Gänsehaut“
Hendrik Feldwehr: „Ja. Das Flair ist einfach etwas ganz anderes. Mal ganz abgesehen vom Prestige eines Olympiasiegs, der noch einmal deutlich über einem Weltmeistertitel liegt. Alleine durch das Olympische Dorf zu schlendern und die ganzen Sportler aus allen Teilen der Welt zu sehen, alleine das macht dir klar, dass du Teil von etwas ganz besonderem bist. Das ist toll.“
Caroline Ruhnau: „Ich denke, man kann es gut zusammenfassen. Wir wollen so viel Erfolg wie möglich, denn ein Erfolg bei den Olympischen Spielen ist mit nichts anderem zu vergleichen. Dann wollen wir möglichst viel von den anderen Sportarten sehen. Wir wollen unbedingt zu den Leichtathleten, auch wenn man da als Laie manchmal den Überblick verliert. Außerdem müssen wir zu den Beachvolleyballern, denn die Stimmung dort ist einzigartig und Hendrik will zu den BMX-Fahrern. Aber letztendlich ist es gleich was wir sehen können. Im Grunde wollen wir dieses unvergleichliche Flair genießen, denn Olympische Spiele sind etwas ganz besonderes. Für jeden Sportler.“
Lisa Vitting wurde am 9. Juli 1991 in Moers geboren und schwimmt seit 2009 für die SG Essen. Sie startet in London in der 4x100 Meter-Freistilstaffel. Caroline Ruhnau ist gebürtige Münsteranerin und wurde am 16. Oktober 1984 geboren. Sie startet seit 2009 für die SG Essen. Ruhnau startet über 100 Meter Brust und will sich mit einer guten Zeit für die Lagenstaffeln empfehlen. Hendrik Feldwehr wurde am 18. August 1986 in Bremerhaven geboren, startet seit 2008 für die SG, geht über 100 Meter Brust an den Start und will ebenfalls in die Lagenstaffeln.
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Autor:Lokalkompass Essen-Kettwig aus Essen-Kettwig |
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