Leichtathletik in Kettwig - Dreispringer Janitzio Chavez Torres will weit hinaus

Janitzio Chaves Torres vom LAC Kettwig ist mit Leidenschaft Dreispringer und trainiert inzwischen auch im Kader von Landestrainer und Ex-Weltmeister Charles Friedek. | Foto: Kurier/Bangert
  • Janitzio Chaves Torres vom LAC Kettwig ist mit Leidenschaft Dreispringer und trainiert inzwischen auch im Kader von Landestrainer und Ex-Weltmeister Charles Friedek.
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Ruhig steht Janitzio Chavez Torres (18) vom LAC Kettwig an seiner Ablaufmarke, zwei- dreimal atmet er noch tief durch, dann beginnt er seinen Anlauf, beschleunigt immer mehr, bis er knapp neun Meter vor der Weitsprunggrube abhebt und fliegt, nach dem „Hop“ landet, zum „Step“ erneut abhebt und nach dem „Jump“ endlich in der Grube landet.

„Hop“, „Step“ und „Jump“ sind allerdings keine modischen Trend, neue Musirichtungen oder unbekannte Browser fürs Internet - nein, so heißen die drei Teile des Dreisprungs. Mit dem „Hop“ beginnt der Springer seinen Versuch vom Absprungbalken, muss dabei allerdings wieder mit dem gleichen Bein landen mit dem er abgesprungen ist. Als zweites folgt der „Jump“, der in der Regel der kürzeste der drei Teilsprünge ist und nachdem der Athlet mit dem anderen Fuß landet, mit dem er dann den „Jump“ auslöst, an dessen Ende er möglicht weit innerhalb der Grube landen will. Klingt kompliziert und ist es auch. Denn der Dreisprung ist neben dem Stabhochsprung und dem Hammerwerfen eine der komplexesten Disziplinen der Leichtathletik.

"Hop", "Step" und "Jump" fast schon in Perfektion

Angesichts dieses „schwierigen“ Rufs stellt sich fast logischerweise die Frage „Warum macht man das als Jugendlicher“. Die Antwort darauf ist so einfach wie bewundernswert: „Weil mir einfach Spaß macht. Ich liebe dieses Gefühl zu fliegen, das man schon im Weitsprung hat. Aber es ist viel toller und macht noch mehr Spaß, wenn man dreimal hintereinander ins fliegen kommt.“
Klingt logisch und erklärt gut, warum der Kettwiger bereits seit zwei Jahren sich begeistert und mit immer steigendem Erfolg sich dem Dreisprung verschrieben hat. Der Mann, der diese Begeisterung ausgelöst und gefördert hat, ist sein Trainer Michael Wiemers. Janitzio Chavez: „Er hat sofort gesehen, dass ich dafür Talent habe und hat mich entsprechend gefördert.“
Und das mit Erfolg. Denn aus dem talentierten Jugendlichen ist ein erfolreicher Dreispringer geworden. Bei den Nordrheinmeisterschaften gehört er inzwischen regelmäßig zu den drei besten Springern seiner Altersklasse und bei den jüngsten Deutschen Jugendmeisterschaften landete er auf dem neunten Rang. „Die Deutschen waren wieder etwas ganz besonders. Die ganzen Abläufe mit Call Room, dem ins Stadion geführt werden und die genauen Kontrollen, das beeindruckt immer wieder. Außerdem treffen sich hier die besten Nachwuchsleichtathleten Deutschlands, das sorgt einfach für eine ganz besondere Athmopshäre.“

"Die Stimmung bei der Deutschen ist immer etwas ganz besonders."

Und mitten drin und nicht nur so dabei - Janitzio Chavez Torres. Nicht schlecht für einen, der trotz aller Erfolge im Dreisprung immer noch am Anfang seiner Leistungsfähigkeit steht. Doch eines zumindest hat er mit seinem Erfolgen und dank seines unübersehbaren Talentes schon geschafft - er ist im Sprungkader des Leichtathletikverbandes Nordrhein und darf damit zwei Mal in der Woche nach Köln, um dort mit einem zu trainieren, der genau weiß, wie Dreisprung geht - Weltmeister Charles Friedek. „Der ist ein toller Typ, gibt einem immer genau die richtigen Tipps und weiß immer Rat. Als Trainer ist er sehr streng und achtet auf Disziplin, aber abseits der Anlage ist er total locker und verbreitet einfach gute Laune.“

Kadertraining mit Ex-Weltmeister Charles Friedek

Spricht Chavez Torres und macht sich wieder auf den Weg zu seiner Anlaufmarke. Fertig machen für den nächsten Trainingsversuch. Auch wenn in diesem Jahr keine Meisterschaften mehr anstehen, wer weit fliegen will kann sich keine Auszeit erlauben. Außerdem steht am 23. September das Meeting bei LAC an der Ruhrtalstraße an. Und da will der Lokalmatador möglichst mit weiten Sprüngen glänzen. Daher heißt es für ihn bis dahin noch ein paar Hundertmal: Hinstellen, konzentrieren, zwei-,dreimal tief durchatmen, ablaufen, immer schneller werden, den Balken möglichst genau treffen und dann drei Mal so weit wie möglich fliegen. Gute Landung.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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