Handball-Pokal: Kettwiger TV muss OSC Rheinhausen nach starkem Spiel gratulieren

Nikolai Lenz war mit zehn Treffern überragender Angreifer des Kettwiger TV im Pokalspiel gegen den OSC Rheinhausen. | Foto: Bangert
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  • Nikolai Lenz war mit zehn Treffern überragender Angreifer des Kettwiger TV im Pokalspiel gegen den OSC Rheinhausen.
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Willkommen in der großen Handball-Welt. Dank des Erstrundenspiels im Verbandspokal durften die Spieler des Verbandsligisten Kettwiger TV den anregenden Duft der großen Handball-Welt schnuppern. Drittligist OSC Rheinhausen schaute in der THG-Halle vorbei und lieferte den Zuschauern bei seinem 43:25 (19:13)-Erfolg viele Leckerbissen ab.

Kostprobe gefällig. Kein Problem. Hielten sich die Gäste aus Duisburg in den ersten zehn, zwölf Minuten noch vornehm zurück und checkten clever ab, wie viel PS denn so unter der Haube des KTV-Mobils steckten, schalteten sie dann problemlos einen Gang hoch und stellten mit dieser ersten, kleinen Tempoverschärfung die Kettwiger dann schon vor Probleme.
Immer zügiger und flüssiger lief der Spielaufbau des Drittligisten, folgten die Pass-Stafetten so schnell, dass die Spieler von KTV-Coach Stefan Klung ihre Positionen in der Defensive nur noch mit Mühe halten konnten. Klar, dass sich der OSC diese immer größer werdenden Lücken nicht entgehen ließ und zunächst einmal Kreisläufer Bastian Roschek immer wieder glänzend in Szene setzte. Vor allem vor der Passgenauigkeit und der Härte der Zuspiele zog Abwehrchef und Teamsprecher Sven Liebenau den Hut. „Da haben wir gar nicht gut ausgesehen. Doch die Jungs aus Rheinhausen haben das auch gut gemacht und der Kreisläufer war schon ein Kracher.“

„Diese Handlungsschnelligkeit zeichnet die Rheinhausener halt aus. Die wissen sofort was sie mit dem Ball machen müssen.“

Und während es Roschek ein ums andere Mal im Kasten des KTV klingeln ließ und die Keeper Julian Ehm und Kiriakos Karathanassis serienweise zur Verzweiflung brachte, klappte im Angriffsspiel der Klung-Sieben nicht mehr so viel. Vor allem über den Kreis und Benjamin Kalinowski oder Stephan Mutschall lief gar nichts. Zu gut waren sie bei ihren Gegenspielern aufgehoben, zu ungenau kamen aber auch mit fortlaufender Spieldauer die Anspiele an den Kreis. Die Duisburger nahmen die sich häufenden Ballverluste natürlich dankend an und liefen über Maik Schneider oder Sören Kress Gegenzug um Gegenzug. Und das in einem Tempo, dass der Ball meistens schon hinter Ehlen oder Karathanassis einschlug, als sich die Kettwiger gerade erst auf den Rückweg in die eigene Deckung machten. Ebenso als wenn sie mit einem aufgemotzten Golf einen Porsche einholen wollten. Coach Stefan Klung: „Diese Handlungsschnelligkeit zeichnet die OSC-Spieler halt aus. Die wissen innerhalb von Sekundenbruchteilen genau, was zu tun ist. Während wir uns noch sortieren, sind die schon fünf Meter weiter.“

Nikolai Lenz und Tim Beier überzeugen offensiv auf der ganzen Linie.

Dennoch - bis zur Halbzeitpause war auch ergebnistechnisch alles im Lot. Das lag vor allem daran, dass Nikolai Lenz und Tim Beier in der Offensive einen guten Tag erwischten und bis zur Pause neun der 13 KTV-Tore markierten. Teamsprecher Sven Liebenau erzählt: „Tim hat nach der Pause darunter gelitten, dass wir kaum noch Gegenzüge laufen konnten. Dafür haben wir viel zu oft den Ball verloren. Rheinhausen hat einfach viel zu konsequent getroffen, so dass wir kaum eine Chance hatten, mal selber Tempo zu machen.“
Das taten im Gegenzug dafür die Duisburger umso lieber. Gleich wer sich als Passgeber nach einem schnellen Ballgewinn in der Defensive versuchte, der Pass kam prompt, zentimetergenau und in atemberaubenden Tempo. Und als sich dann auch noch Gästekeeper Sebastian Reiss zweimal als erfolgreicher Passgeber versuchte, dagegen die Bemühungen von Ehlen oder Karathanassis im Ansatz stecken blieben, zogen auch die Zuschauer den Hut vor dieser Demonstration der Stärke. „Wahnsinn. Vor allem diese Passgenauigkeit auch vom Keeper. Das kann man sich richtig gut anschauen.“
In der Tat. Es war ein richtig gut anzuschauendes Pokalspiel. Von beiden Teams. Gerne mehr davon.

Kettwiger TV: Ehlen, Karathanassis - Quattelbaum, Plaumann (3), Kalinowski (2), Kaiser (2), Lenz (10), Mutschall (1), Liebenau (1), Beier (5), Mühlenhoff, Röckmann (1/1 Siebenmeter), Zimmermann, Orlowski
OSC Rheinhausen: Reiss, Reckzel - Kress (11/5), Artmann (2), Flemming (1), Liekenbrock (4), Roschek (9), Schneider (7), Wernicke (5), Hegher (5)
Spielfilm: 3:1 (4.), 6:5 (10.), 8:11 (18.), 9:14 (21.), 13:19 (30.), 15:22 (33.), 17:26 (38.), 21:34 (44.), 23:40 (53.), 25:43 (60.)
Schiedsrichter: Fabian Kelvermann, Tobias Mass
Zuschauer: 250

Stimmen zum Spiel:
Stefan Klung/Trainer:
„Trotz der hohen Niederlage am Ende können wir doch zufrieden sein. Wir haben 20, 25 Minuten gegen ein Top-Team aus der dritten Liga gut mitgehalten und sogar den besseren Start erwischt. Da hat man einfach gesehen, dass wir, wenn wir gut gestaffelt in der Deckung stehen und auch konsequent arbeiten, auch gegen so ein Team bestehen können. Aber die Jungs sollen die positiven Aspekte mitnehmen. Für mich sind wir weiter auf einem guten Weg.“

Sven Liebenau/Teamsprecher: „20 Minuten waren gut. Da standen wir sicher. Aber das Rückzugverhalten war schlecht. Wichtig für uns ist das nächste Ligaspiel in Lintorf. Da müssen wir wieder hellwach sein. Und wir müssen unsere Bank besser machen, dass ist die nächste große Aufgabe.“

Markus Wölke/Jugendwart: „Es war ein toller Handballabend, aus dem wir viel mitnehmen. Und die Jungs haben sich gut verkauft.“

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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