Nach dem Saisonabbruch muss eine faire Lösung für die Kettwiger Handballer her
Führt der Weg in die Oberliga?
Der Handballverband Niederrhein hat die Saison für beendet erklärt. Eine faire Aufstiegsregelung muss her: Führt der Weg die Kettwiger etwa in die Oberliga?
Es ist knifflig: In der Verbandsliga liegen drei Teams mit jeweils sechs Verlustpunkten ganz vorne. Das sind Bergischer HC II, Bergische Panther II und der Kettwiger SV. Allerdings haben die bergischen Teams ein Spiel mehr absolviert. Den Kettwigern fehlt noch eine Partie. Das Spiel gegen den ETB SW Essen wurde in Einvernehmen mit Verband und Gegner verlegt, da sich am Morgen des 29. Februar Spieler mit grippeähnlichen Symptomen krank gemeldet hatten. Abteilungsleiter Werner Dörnenburg hatte genau so reagiert wie vom Handballverband in Bezug auf Corona empfohlen: „Sollte eine Mannschaft Bedenken haben, gegen eine andere Mannschaft anzutreten oder auch die Schiedsrichter Bedenken haben, werden die Spiele unkompliziert abgesetzt.“ Am 18. März sollte nachgeholt werden. Doch dazu kam es nicht mehr, denn der Spielbetrieb wurde ausgesetzt.
Faire Regelung finden
Nun folgte sogar die vorzeitige Beendigung der Saison. Absteiger soll es keine geben, über eine faire Aufstiegsregelung muss noch entschieden werden. Drei Vorgehensweisen werden diskutiert: Nur die Hinrunde wird gewertet. Oder nur bis zu einem gewissen Stichtag. Favorit scheint die Quotientenregelung zu sein, denn nicht alle Mannschaften haben gleich viele Spiele bestritten. Klingt irgendwie sauber und fair. Aber von wegen: die Kettwiger hätten zwar einen sensationellen Schnitt von 1,67 Punkten, sie spielen ja auch die beste Saison aller Zeiten. Doch die Konkurrenz käme auf 1,68 Punkte. Nicht weil sie die besseren Teams wären, sondern weil sie zufällig ein Spiel mehr absolviert haben. Dass Kettwig gegen das Schlusslicht ETB gewonnen hätte, steht wohl außer Frage. Der direkte Vergleich gibt nach zwei Dritteln der Saison auch keinen Hinweis und das Torverhältnis zählt nicht. Mitbewerber Bergische Panther II hat dem Verband einen Brief geschrieben und dort diverse Vorschläge gemacht. Grundtenor ist, dass aufgrund der Corona-Krise den Vereinen kein Schaden entstehen dürfe. Die Kettwiger haben beim Kreis und Handballverband schon einmal zart angeklopft, wie das rechtlich so ausschaut.
Steigen die ersten Drei auf?
Auch wurde vorgeschlagen, ausnahmsweise die drei Erstplatzierten in die Oberliga aufsteigen zu lassen. Werner Dörnenburg könnte da gut mit leben: „Das würde ich der Mannschaft und unserem Trainer Marvin Leisen gönnen. Sie spielen eine so tolle Saison. Man kann auch mal mit 18 Teams spielen oder im Notfall für ein Jahr eine zweite Gruppe schaffen. Wer weiß, ob für die nächste Spielzeit - wann auch immer die anfängt - überhaupt alle qualifizierten Teams melden? Wir wären jedenfalls bereit für die Oberliga. Wir können das finanziell stemmen, alle Spieler haben verlängert und Marvin Leisen ist in guten Gesprächen mit interessanten Neuzugängen. Unsere Trainer halten Kontakt zu den Spielern, die sich individuell fit halten. Alle sind heiß auf den Ball. Das wäre das schönste Geschenk für die Jungs, wenn sie in ein paar Wochen wieder in die Halle dürften. Als Aufsteiger in die Oberliga wäre es natürlich noch schöner.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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