„Das sind richtig gute Jungs“
Trainer Ulf Ripke möchte mit seiner DJK Mintard den nächsten Schritt machen
Der Aufstieg wurde nur knapp verpasst. Die DJK Mintard landete auf einem vierten Rang der Bezirksliga. Trainer Ulf Ripke hatte im Winter für Fabian Holzmann übernommen.
Nachdem er mit der Familie auf Mallorca neue Energie sammeln konnte, sprach der Inhaber der DFB B-Lizenz mit dem Kurier über seine Pläne mit dem ambitionierten Bezirksligisten, die verblüffende Gruppeneinteilung, aber auch das aktuelle Tief der Jugend.
Ein Resümee der vergangenen Spielzeit?
Ich kann ja nur von den 15 Spielen sprechen, die ich betreut habe. Da haben wir zehn Siege geholt, nur zweimal verloren. Wir haben also gewiss keine schlechte Runde gespielt, es war die beste Mintarder Saison seit langem. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass man irgendwie unzufrieden war. Dafür sind wir zu eng am Aufstieg vorbeigesegelt. Dabei war die Landesliga diesmal nun wirklich nicht als Ziel ausgegeben worden. Wäre auch zu früh gekommen. Wenn wir gegen den Letzten nicht fünf Punkte abgegeben hätten…aber das sind Rechenspiele. Wir waren die viertbeste Mannschaft. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Viele der jungen Spieler waren einfach noch nicht soweit. Von daher können wir durchaus zufrieden sein. Wenn man zum Beispiel die Etats vergleicht, muss man mal die Kirche im Dorf lassen. Also alles gut.
Der Unterbau
Die Reserve überraschte und hatte sogar die Chance, in die Bezirksliga aufzusteigen. Wie eng ist da die Zusammenarbeit?
Das Ergebnis der Zweiten ist überragend. Die Truppe hat mich total begeistert. Daniel Molitor ist in Trainingsgestaltung und Mannschaftsführung top. Wir haben uns gut abgestimmt, die Kameradschaft der beiden Mannschaften untereinander ist gut. Es herrscht reger Austausch, auch an Spielern, die Spielpraxis brauchten. Im Winter sind drei Jungs fest runtergegangen, die haben die Qualität noch angehoben. So eine tolle Reserve ist doch ideal zum Rantasten an die Erste.
Gibt es engen Kontakt zur Jugend? Wie sehr ärgern der Doppelabstieg von C und B sowie der Umstand, dass der Club zuletzt keine A-Jugend stellen konnte?
Das belastet mich sehr. Die Jugend liegt mir sehr am Herzen, da waren die Abstiege aus der Leistungsklasse höchst ärgerlich. Ein Verein wie Mintard ist darauf angewiesen, seine Eigengewächse zu fördern. Schon allein, weil wir das Geld nicht so locker sitzen haben wie die Konkurrenz. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass wir nun wieder eine A-Jugend melden konnten. Ich denke, einige dieser Talente werde ich demnächst einmal die Woche zum Training der Ersten einladen.
Zu- und Abgänge
Wer sind die Abgänge?
Steffen Herzog geht nach Niederwenigern in die Landesliga, Robin Götze und Maximilian Stundner wechseln zum Mülheimer SV 07, Oktay Cinar zur SG Schönebeck. Julian Robert versucht sein Glück beim Heisinger SV, Kevin Hougardy kehrt zurück zum SC Werden-Heidhausen. Lukas Kwiatkowski möchte kürzer treten, steht aber als Standby-Spieler zur Verfügung. Manuel Schulitz hat die Karriere beendet.
Auf welche Zugänge kann sich das Mintarder Publikum freuen?
Von den Neuzugängen bin ich voll überzeugt, das sind richtig gute Jungs. Da mussten wir natürlich die beiden Innenverteidiger ersetzen. Daher haben wir Marius Beyer aus Niederwenigern und Marlon Braun aus der Schönebecker Jugend geholt. Eser Kardag von Kalkum-Wittlaer hat schon in der Oberliga gespielt, ein Allrounder in der Defensive. Übrigens mein einziger Spieler, der über 30 ist. Eser bringt Erfahrung mit. Torwart Marcel Schulz kommt aus der Jugend des VfB Speldorf, dann haben wir noch zwei Rückkehrer. Andreas Kniep von Mülheim 07 und Hussein Klait aus Holsterhausen. Ein sehr guter Fußballer. Eventuell stößt noch ein zentraler Mittelfeldspieler zu uns, da habe ich berechtigte Hoffnung.
„Aufsteigen müssen andere“
Ein Blick auf den Vorbereitungsplan?
Mit aktuell 19 Feldspielern und drei Torhütern fangen wir an, testen gegen richtig starke Gegner wie Wülfrath, Buchholz oder Heiligenhaus. Am 14. Juli werden wir für das schon traditionelle Trainingslager ins Münsterland reisen. Dann nehmen wir natürlich am Preußen Cup teil. Wir sind da immerhin Titelverteidiger.
Die Bezirksligen wurden neu gemischt. Was bringt die neue Spielzeit?
Dass wir Frohnhausen und vor allem TVD Velbert aus dem Weg gehen, stimmt mich nicht unzufrieden. Doch merkwürdig ist diese Einteilung schon. Essener Teams aus dem Norden reisen nach Wuppertal, aus dem Süden nach Duisburg. Unsere Liga hat viele gute Mannschaften, ich bin gespannt. Die sieben Essener Teams kennen wir, die Mülheimer auch. Bei den Duisburgern und Oberhausenern ist das schon schwieriger. Mündelheim? Ein unbeschriebenes Blatt. Genc Osman Duisburg ist bärenstark, so viel ist klar. Die DJK Vierlinden muss beachtet werden, Blau Gelb Überruhr, Winfried Kray, Vogelheim. Dann noch wir, das müsste der Favoritenkreis sein. Wir möchten den nächsten Schritt machen, mehr Konstanz reinbringen. Schönen Offensivfußball bieten.
Natürlich möchte ich jedes Spiel gewinnen. Aufsteigen müssen ganz andere. Doch wenn sie schwächeln, werden wir da sein.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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