Wenn Herkules sticht

Sieht schön aus - ist aber nicht ungefährlich: der Riesen-Bärenklau.
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Sommerzeit ist in unseren Breiten immer auch die Zeit der Herkulesstaude bzw. des Riesen-Bärenklaus. Die Staude mit dem imposanten Blütendolden wird oft über drei Meter hoch. Gerade auf der Ruhrhalbinsel könnte in den vergangenen Tagen das beeindruckende Wachstum der Pflanze beobachtet werden - sie erreicht ihre stattliche Größe binnen weniger Wochen.

Beim Umgang mit der Pflanze ist Vorsicht geboten. Bloße Berührungen und Tageslicht können bei Menschen zu schmerzhaften Quaddeln auf der Haut oder sogar schwer heilenden Verbrennungserscheinungen (Photodermatitis) führen.
Was aber tun, sollte man doch mit der Pflanze versehentlich in Berührung gekommen sein? Der KURIER fragte nach bei Amtsarzt Dr. Rainer Kundt. „Die Pflanze zieht häufig besonders Kinder in ihren Bann. Sie ist groß, imposant und die Stengel laden zum Spielen ein. Aber sie ist brandgefährlich! In der ganzen Pflanze sind photosensibilisierende Stoffe enthalten. Kommt man auf irgendeine Art und Weise in Kontakt und ist gleichzeitig der Sonne ausgesetzt, kann das äußerst schmerzhafte Folgen haben. Verbrennungen zweiten Grades sind nicht selten. Da hilft nur eines: sofort ganz gründlich mit kaltem Wasser abwaschen. Danach mit Sonnenschutz eincremen - ein möglichst hoher Faktor ist wichtig. Langärmlige Kleidung ist danach Pflicht. Sollte es zu extremeren Auswirkungen wie Kreislaufproblemen und Übelkeit kommen, bitte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ein Beratung bietet auch die Gift-Notruf-Zentrale unter der Nummer: 0228 - 287 32 11. Insgesamt gilt: Mit der Staude ist nicht zu spaßen!“
Und was tun, wenn man die Staude im eigenen Garten entdeckt? „In jedem Fall frühzeitig ausgraben“, rät Eckhard Spengler, Pressesprecher bei Grün & Gruga. „Denn sobald die Pflanze Samen gebildet hat, breitet sie sich natürlich weiter aus. Ein Rückschnitt reicht nicht, dann kommt die Staude immer wieder.“ Der richtige Zeitpunkt, um die Pflanze nachhaltig zu entfernen, ist im zeitigen Frühjahr. „Beim Ausgraben sollte man die ganze Wurzel entfernen“, erklärt Spengler. „Gelingt das nicht auf Anhieb, kann es sein, dass die Pflanze im nächsten und im übernächsten Jahr noch einmal austreibt - dann allerdings schon deutlich schwächer. Der letzte Rest an Wurzeln sollte dann entfernt werden - aber Vorsicht: Man sollte Schutzkleidung tragen! Die Haut sollte gut abgedeckt sein. Handschuhe sind unverzichtbar! Direkten Hautkontakt mit der Pflanze unbedingt vermeiden!“

Sieht schön aus - ist aber nicht ungefährlich: der Riesen-Bärenklau.
Quetscht sich als kleine Pflanze bereits durch kleinste Ritzen.
Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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