Warten auf den Ministerentscheid

Ende August/Anfang September entscheidet sich, ob die Fusion von Edeka und Tengelmann/Kaisers zustande kommt. Inzwischen stehen auch andere Interessenten in den Startlöchern, um zumindest regional Märkte zu übernehmen.
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Kettwig/Mülheim. „Wir befinden uns noch in einem laufenden Verfahren. Deswegen kann ich über die Zukunft des Kaisers-Tengelmarktes in Kettwig noch nichts sagen.“ Das erklärte Tengelmann-Sprecherin Sandra Rudoph auf Nachfrage.

Im April hatte das Bundeskartellamt den Tengelmann-Edeka-Antrag auf Übernahme abgelehnt. In den 451 Tengelmann-Filialen sind rund 16.000 Mitarbeiter beschäftigt. Dazu gehören außerdem Logistikzentren und Fleischbetriebe sowie die Zentrale in Mülheim.
Das Kartellamt befürchtet eine Marktkonzentration vor allem in großen Ruhrgebietsstädten sowie in München, Oberbayern und Berlin.
Auf Gesamtdeutschland bezogen beträgt der Marktanteil von Tengelmann im Lebensmittelbereich lediglich 0,6 Prozent.
Die Kaiser‘s Tengelmann GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Nettoumsatz von 1,86 Milliarden Euro (- 4 Prozent). „Kaiser‘s Tengelmann belastet die Unternehmensgruppe Tengelmann bereits seit mehr als 15 Jahren erheblich. Die Aufgabe des Geschäftsfeldes ist deshalb unausweichlich.“ Das hatte Alfried Bührdel, Geschäftsführer Finanzen, am vergangenen Freitag während der Bilanzpressekonferenz betont. Tengelmann will sich in jedem Fall vom Lebensmittelbereich trennen. Der Umsatz bei Edeka stieg hingegen in 2014 um zwei Prozent auf 47,2 Milliarden Euro.
Um die Fusion doch noch zu ermöglichen, beantragten die Lebensmittelkonzerne im April eine Ministererlaubnis bei Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Er kann die Bedenken der Kartellwächter vom Tisch wischen und die Fusion der Konzerne zulassen. Oberste Priorität bei einer solchen Entscheidung ist immer der Erhalt der Arbeitsplätze.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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