Verbandskastentüv: Die Kurier-Redaktion im Selbsttest - Mit dem Verbandskasten beim Tüv...

Das Team der Adler-Apotheke weiß über Verbandskästen Bescheid.
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  • Das Team der Adler-Apotheke weiß über Verbandskästen Bescheid.
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„Dann würde ich gerne noch Ihren Verbandskasten sehen.“ Vor dieser Frage gruselt es wohl jeden Autofahrer bei der Polizeikontrolle. Wo war der noch mal? Falls ich ihn finde, kann man noch alles benutzen? Die Adler-Apotheke auf der Kettwiger Wilhelmstraße bot den kostenlosen Test an.

Daniel Peters und Nina van Bevern wollten einmal den eigenen Verbandskasten auf die Probe stellen. Wie praktisch, wenn man es für einen Tag direkt um die Ecke testen lassen kann. Julia Fricke und Sylvia Weitzenbürger haben gerade eine Schulung hinter sich und sind so Fachfrauen auf diesem Gebiet.
Doch bevor man seinen Kasten testen lassen kann, muss man ihn wohl erstmal im eigenen Auto finden. Da ist das Handbuch schnell gezückt, alle Ecken des Kofferraums untersucht und Sitze umgeklappt. Das kleine Verbandstäschchen im „Schlampermäppchenlook“ findet sich aber für den Kollegen problemlos mit einem Handgriff unter dem rechten Vordersitz. Er hat jedoch auch den unfairen Vorteil, dass er seinen Verbandskasten schon einmal aus purer Langeweile gesucht und dabei wesentlich länger gebraucht hatte.

Es bietet sich daher an, für die nächste Kontrolle Bescheid zu wissen.

„Das ist aber sehr süß“, rufen die Kolleginnen beim Anblick der Verbandstasche noch, doch schon geht es nur um den Inhalt und da sieht es auch wieder ganz anders aus. Alles andere als süß ist es, wie nach und nach der Haufen mit aussortierten Verbandstüchern, Heftpflastern und Wundkompressen größer wird als der Haufen, der zurück in die Tasche wandert.
Bald sieht die Theke aus wie ein Flohmarkt, wobei die Artikel seit über einem Jahr abgelaufen sind. Das Verfallsdatum 06/12, das auf der praktischen Checkliste immer wieder aufgeschrieben wird, muntert nicht wirklich auf. Doch Sylvia Weitzenbürger nimmt dem ganzen den Nachsitzcharakter: „Die sterilen Inhalte müssen alle drei Jahre erneuert werden, die unsterilen alle fünf Jahre. Das sterile Verbandsmaterial ist bei den meisten abgelaufen.“ Das ist keineswegs eine gute Nachricht, denn genau diese sterilen Verbände sind die wichtigsten. Die heißen Temperaturen im aufgeheizten Auto tragen außerdem dazu bei, dass Heftpflaster schneller reißen und Verbände nicht zusammengehalten werden können. Das Auto ist zwar ohnehin erst seit einem halben Jahr in eigenem Besitz, Ausreden bringen das Erste-Hilfe-Paket aber auch nicht auf den neuesten Stand.
Ganz umsonst bleibt der Test damit also nicht, das „Nachrüstset“ ist schnell zur Hand und relativ günstig - für knapp 8 Euro - erstanden. Das einzige Problem bleibt, das Ganze wieder so schön zusammenzupacken, wie es hergekommen ist. Die Anschaffung und Instandhaltung des Verbandskasten erspart außerdem Strafgelder bei der nächsten Polizeikontrolle oder den entrüsteten Blick des TÜV-Beamten.

Das "Nachrüstset" bekommt man relativ günstig für knapp 8 Euro

„Wollen sie das abgelaufene Verbandszeug behalten oder soll ich es direkt wegschmeißen?“, ist dann noch die letzte Frage, doch so viel Geld hat man dann doch nicht und Pflaster fehlen ja immer zuhause. Offene Wunden will man auch nicht in der Küche verarzten, also kommt alles wieder mit. Nur beim nächsten Unfall kommt es sicher nicht zum Einsatz.

Autor:

Daniel Peters aus Essen-Kettwig

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