Tipps und Tricks gegen Gauner

Kriminalhauptkommissar Ulrich Schmitz erläuterte, wie Gauner heute versuchen, Menschen zu betrügen und sie zu bestehlen.
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Kettwig. Mit immer neuen Tricks versuchen Gauner, vor allem Senioren um Hab und Gut zu bringen. Und die Gefahr lauert überall: Am Geldautomaten, beim Spaziergang oder in der eigenen Wohnung. Über die neuesten Tricks informierte Kriminalhauptkommissar Ulrich Schmitz im Unesco-Club Kettwig.

Die Palette der Gaunertricks ist groß. Die Betrüger tarnen sich als Handwerker oder Mitarbeiter öffentlicher Institutionen (Stadt- oder Gaswerke, Polizei). „Ihr Ziel ist immer, in die Wohnung ihrer Opfer zu gelangen“, sagte Schmitz am vergangenen Freitag beim Unesco-Club Kettwig.
Oftmals träten die Betrüger zunächst als Einzelpersonen auf. Dann bäten sie ihren Komplizen um Hilfe bei dem angeblichen Problem. Wer dann allein zuhause sei, könne die Betrüger nicht mehr kontrollieren.
Vorgezeigte Ausweise können die Gefahr bergen, dass sie falsch seien. Im Zweifel sollte man die jeweilige Institution anrufen und nachfragen.
Handwerker, die man selbst nicht bestellt oder für die die Hausverwaltung keinen Termin vereinbart hat, sollte man niemals indie Wohnung lassen
Auch scheinbar hilflose Personen, die um ein Glas Wasser bitten, sind häufig nicht allein. Auch hier sei Vorsicht angesagt. „Lassen sie niemals Unbekannte in die Wohnung. Bei Unsicherheit steht die Polizei unter der Nummer 110 gern zur Verfügung. Rufen sie an“, betont Schmitz.
Vorsicht sei geboten, wenn man von Fremden auf der Straße angesprochen wird. „Halten sie immer ausreichend Abstand, damit Taschendiebe ihnen nichts stehlen können.“
Besondere Vorsicht sei geboten, wenn jemand Geld gewechselt haben möchte. Am besten man verweise auf den nächsten Kiosk, das nächste Geschäft oder die nächste Gaststätte. „Lassen die Leute niemals nahe an sich heran. Wenn Unbekannte es dennoch versuchen, dann sprechen sie die Leute laut an, damit Passanten auf die Situation aufmerksam werden.“
Auch das Angebot von Fremden, die schwere Tasche nach Hause tragen zu wollen, diene oft dazu, in die Wohnung zu gelangen.
Besondere Vorsicht sei auch an Geldautomaten geboten. „Heben sie Geld möglichst nicht allein und nur dann ab, wenn die Geschäftsstelle geöffnet ist.“ Auch hier gelte, dass der Abstand zu Fremden gewahrt bleibe. Werde man abgelenkt, beispielsweise durch Fragen, sollte sofort die Abbruchtaste gedrückt werden. „In diesen Fällen machen Sie Kunden und Mitarbeiter auf die Gefahr lautstark aufmerksam“, rät der Polizist.
Immer häufiger versuchten Täter, Senioren mittels Telefon um ihr Geld zu bringen. „Da ist dem Enkelkind angeblich etwas passiert. Wenn das Enkelkind um Geld bittet, ist höchste Vorsicht geboten. Ein Anruf bei den Enkeln oder deren Eltern entlarvt die Masche schnell. Vor allem dann, wenn Fremde das Geld abholen wollen oder ein Treffen bei einem Geldinstitut vereinbart wird, sollten die Alarmglocken schrillen.“
Aber auch angebliche Preise aus Gewinnspielen sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Weder Gerichte, Polizisten noch Anwälte riefen an, um angebliche Zahlungen, zur Vermeidung von Verfahren oder Steuerschulden, einzutreiben. Auch Kontodaten würden sie nicht verlangen. Die sollte man ohnehin nicht am Telefon herausgeben
Wer sieht, dass fremde Fahrzeuge häufiger durch die Straße fahren, sollte ebenfalls die Polizei informieren.

Aktuelle Tricks

 Ein angeblicher Polizist
verlangte von dem Senior
die Kontodaten. Der äl-
tere Herr habe einen ho-
hen Geldbetrag bei einem
Gewinnspiel gewonnen.
Jetzt müsse er Steuern
zahlen, damit der Gewinn
ausgezahlt werden kann.

Gegen den Senior soll ein Strafverfahren
laufen, so ein angeblicher Anwalt am
anderen Ende der Leitung. Mit mehreren
tausend Euro könne er sich aber freikaufen,
gaukelte der Telefonbetrüger vor.

Kriminalhauptkommissar Ulrich Schmitz erläuterte, wie Gauner heute versuchen, Menschen zu betrügen und sie zu bestehlen.
Unbekannte sollten die Wohnung erst betreten, wenn ihre Identität geklärt ist.
Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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