Kolbecher fordert Parkpaletten und Kernöffnungszeiten
Die Interessengemeinschaft KettIN möchte neue Wege zur Stärkung Kettwigs diskutieren
"Wir versuchen alles, um einheitliche Öffnungszeiten, zumindest aber Kernzeiten für Kettwig zu erreichen."
Das erklärt der KettIN-Vorsitzende Gerd Kolbecher im Gespräch mit dem Kettwig Kurier. Aber auch durchgehende Kernöffnungszeiten seien für viele Inhaber nur schwer zu organisieren, weiß der Vorsitzende. Er verwies auf die Tatsache, dass viele Kettwiger Geschäftsinhaber allein oder nur mit einer kleinen Anzahl von Mitarbeitern im Laden stünden. "Und natürlich leben wir in einer freien Marktwirtschaft. Da soll und muss auch jeder über seine Geschäftspolitik selbst entscheiden können", betont Kolbecher. Mit Blick auf die Kunden will der KettIN-Vorsitzende in den kommenden Wochen die Diskussion über Kernöffnungszeiten bei den Mitgliedern aber erneut eröffnen.
"Wir in Kettwig stehen nicht nur in großer Konkurrenz zu den Internethändlern, sondern auch zum Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum." Es sei zu wenig bekannt, dass ein Abfluss von Kettwiger Kaufkraft in Richtung des Einkaufszentrums bestehe. Allerdings warnt er vor schnellen Erfolgen, sollte es tatsächlich zu einheitlichen Kernöffnungszeiten in Kettwig kommen: "Es dauert rund zwei Jahre, veränderte Öffnungszeiten in der Öffentlichkeit zu etablieren."
Mehr Engagement erwartet der Vorsitzende von der Essen Marketing GmbH (EMG). Entgegen der eigenen Ansprüche, vermisse er das Engagement in Richtung Stadtteil-Marketing. Sich nur auf die Essener Innenstadt zu konzentrieren, halte er für falsch. "Nicht nur wir in den Außenbezirken beklagen dieses Manko", weiß Kolbecher. Auch andere Zentren in Essen litten am "Desinteresse" der EMG.
Positive Impulse erwarte er von der Stadt in der Frage von Parkplätzen. "Eine historische Altstadt erhält sich nur durch pulsierendes Leben. Aber dafür müssen die Menschen auch in die Stadt kommen können. Sind aber nicht ausreichend Parkplätze vorhanden, bleiben auch die Besucher weg", so der KettIN-Vorsitzende. Deswegen könnten zusätzliche Parkpaletten in Kettwig Abhilfe schaffen. Nicht nur am Bahnhof fehle eine, sondern auch in der Innenstadt, beispielsweise oberhalb der Sparkasse.
"Aber es gibt auch erste Silberstreifen am Horizont des neuen Jahres", sagt Kolbecher mit Blick auf die neuen Regelungen der Sonntagsöffnungen. Der NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, habe ihm vergangene Woche in einem Gespräch versichert, das Gesetz zeitnah ins Parlament einzubringen. Auch mit dem Essener Beigeordneten Christian Kromberg (Allgemeine Verwaltung, Recht, öffentliche Sicherheit und Ordnung) seien die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage im erstem Halbjahr bereits besprochen. Sollten künftig acht verkaufsoffene Sonntage möglich sein, tritt Kolbecher für Öffnungen während der Kulinarischen Meile und des Weihnachtsdorfes ein.
Immer wieder aufkommenden Gerüchten, er sei als Vorsitzender der Interessengemeinschaft amtsmüde, widerspricht Kolbecher vehement. Er sei angetreten, Kettwig voran zu bringen. Aber manches benötige Zeit und Gespräche abseits der Öffentlichkeit, auch wenn manch einer das nicht sehe oder sehen wolle. Ob er bei den KettIN-Wahlen wieder als Vorsitzender antritt, dazu äußerte sich Kolbecher nicht. Satzungsgemäß stehen im ersten Quartal dieses Jahres Wahlen bei KettIN an.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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