Sicherheit im Straßenverkehr
Kettwiger Kinder lernen vom Profi

Lernen unter Realbedingungen: An der Ampel zwischen Ringstraße und Hauptstraße erläutert Harald Schopp den Kindern, wie man auch an stark befahrenen Straßen sicher von einer Seite zur anderen wechselt.  | Foto: VKJ
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  • Lernen unter Realbedingungen: An der Ampel zwischen Ringstraße und Hauptstraße erläutert Harald Schopp den Kindern, wie man auch an stark befahrenen Straßen sicher von einer Seite zur anderen wechselt.
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Sechs Vorschulkindern aus dem VKJ-Kinderhaus Am Wasser haben eine Verabredung mit einem echten Polizisten. Pünktlich um 10 Uhr steht Harald Schopp, Polizeihauptkommissar von der Kettwiger Wache, vor der KiTa-Tür am Kettwiger Ruhrbogen. Nach der Begrüßung kann es auch schon losgehen mit der "Verkehrsraumbegehung".
Der Beamte streift noch schnell seine Weste über. Die leuchtet neongelb. "Die muss nicht schön aussehen, die muss nur sicher sein", sagt der Polizist. "Wenn ihr später auf dem Schulweg seid, tragt ihr ja auch einen Tornister. Die sind gut ausgestattet mit Reflektoren, die leuchten im Dunkeln, sodass Autofahrer euch rechtzeitig sehen."

Zügig gehen heißt nicht rennen

Die Kinder, die nach den Sommerferien in die Grundschule kommen, lernen als Erstes: Der Straßenverkehr beginnt direkt hinterm KiTa-Tor. Statt einer Straße gibt es in dem Neubaugebiet "Am Kettwiger Ruhrbogen" allerdings bislang nur einen unbefestigten Baustellenweg. "Hier fehlt der Fußboden", merkt Noah an und Harald Schopp bestätigt: "Ja, es fehlt noch ein Gehweg. Da ist man ja direkt auf der Straße und da fahren Autos, LKW, Fahrräder, Motorräder und Busse lang. Als Fußgänger ist man da immer der Schwächste. Deshalb ist es wichtig, dass man immer gut aufpasst: schaut und auch hört, was im Straßenverkehr los ist. Manches sieht man noch gar nicht, hört es aber schon, zum Beispiel ein lautes Auto."
Auf ihrem Weg zur Güterstraße üben die Kinder gleich, wie man eine Straße korrekt überquert. "Stellt euch nicht zu nah an den Bordstein, sonst könnt ihr die Balance verlieren und auf die Straße fallen." Die Kinder üben erst in Zweier-Gruppen, dann geht jedes Kind alleine über die Straße. Und sie machen auf Anhieb alles richtig: bleiben eine Fußlänge entfernt vom Bordstein stehen und schauen erst nach links, dann nach rechts, und wieder links und gehen dann rüber. "Während des Rübergehens immer den kürzesten Weg gehen, nicht trödeln oder gar etwas aufheben. Wenn man einmal losgegangen ist, zügig weitergehen", erklärt der Polizeibeamte den Kindern.
Zügig "gehen" wohlgemerkt: "Man sollte nicht rennen, denn dabei könnte man hinfallen! Außerdem sollte man auf dem Gehweg auch nicht herumrumalbern oder sich gegenseitig schubsen, denn dabei könnte man auch stolpern und stürzen."
Ella weiß schon, dass man eine Straße immer an der Ampel überqueren muss, wenn eine da ist.

Eltern müssen mit Kindern vor Schulbeginn üben

Mittlerweile ist die kleine Gruppe an der Ruhrtalstraße angelangt. Hier herrscht schon wesentlich mehr Verkehr. Zusammen mit Harald Schopp und ihrer Erzieherin Nadine Niederehe gehen die Kinder nach links in Richtung Ringstraße. "Dies hier ist eine besonders große Kreuzung", beschreibt der Hauptkommissar jene Stelle, an der Ruhrtalstraße, Ringstraße, Hauptstraße und Graf-Zeppelin-Straße aufeinandertreffen. Von rechts kommen Omnibusse angefahren, große LKW biegen in die Ringstraße Richtung Vor der Brücke ein. Dazwischen jede Menge Autos und Radfahrer. "Seht ihr die roten Streifen?", fragt Harald Schopp und erläutert: "Das sind Radwege. Die befinden sich manchmal auf der Straße und manchmal auf dem Gehweg. Dort sind Radfahrer immer sicherer aufgehoben. Wenn ein Radweg da ist, sollte man den als Radler immer benutzen."
Die Ampel zwischen Ringstraße und Hauptstraße ist der nächste Lernort für die Kinder. Nicht irgendeine Ampel, sondern eine besondere: "Das ist eine Blinden-Ampel mit Klopfzeichen; die signalisieren blinden Menschen, wann sie stehenbleiben müssen und wann sie gehen dürfen." Eine Warte-Insel gibt es auch. "Die ist dafür da, falls es zwischenzeitlich rot wird, wenn man die Straße überquert. Dann kehrt man nicht um, sondern wartet auf der Warte-Insel."
Die Kids erreichen die Hauptstraße, wo sie noch ein echtes Highlight erwartet: Sie dürfen die Polizeiwache besichtigen! Sogar auf dem großen Polizeimotorrad dürfen die Kinder Platz nehmen. Um viele neue Eindrücke bereichert machen sich die Mädchen und Jungen schließlich zusammen mit Nadine Niederehe auf den Rückweg zu ihrer KiTa. Dabei wenden sie ihr Wissen in Sachen sichere Fortbewegung im Straßenverkehr natürlich direkt an.

Rat vom Profi
- "Bevor Kinder in die Schule kommen, sollten sie auf den Straßenverkehr vorbereitet sein. Grundsätzlich liegt es in der Verantwortung der Eltern, das sichere Fortbewegen im Straßenverkehr mit ihren Kindern zu üben, den Schulweg zu proben und auf Gefahrenstellen aufmerksam machen", so Harald Schopp.
- "Dies sollte nicht unbedingt am ruhigen Wochenende eingeübt werden, sondern an einem normalen Wochentag, wenn die Verkehrssituation realistisch ist."
- "Wenn das Kind dann auf der Schule ist, muss nicht der ganze Weg dorthin mit dem Auto gefahren werden. Vielleicht nur der halbe Weg und den Rest übt man dann zu laufen. Was die Kinder oft üben, darin werden sie immer besser."

Lernen unter Realbedingungen: An der Ampel zwischen Ringstraße und Hauptstraße erläutert Harald Schopp den Kindern, wie man auch an stark befahrenen Straßen sicher von einer Seite zur anderen wechselt.  | Foto: VKJ
Polizeihauptkommissar Harald Schopp, Nadine Niederehe, Erzieherin im VKJ-Kinderhaus Am Wasser, und die KiTa-Kids an der Kettwiger Polizeiwache, wo sie nach dem Verkehrstraining exklusive Einblicke erhielten  | Foto: VKJ
Autor:

Lokalkompass Essen-Kettwig aus Essen-Kettwig

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