Coronavirus: Apotheker in Essen klären auf
Hygiene wirksamer als Mundschutz
Das neuartige Coronavirus, SARS-CoV-2, hat Nordrhein-Westfalen erreicht. Der Ansturm auf Schutzmasken in den Apotheken in NRW ist inzwischen so stark, dass Hersteller die Ware kontingentieren beziehungsweise vielerorts zur Zeit keine Masken lieferbar sind. Allein das macht deutlich: Die Verunsicherung unter den Menschen in NRW ist groß.
Die Übertragung des Coronavirus zwischen Menschen erfolgt durch Speicheltröpfchen beim Atmen, Husten oder Niesen. Gelangen diese infektiösenSekrete an die Hände, die anschließend beispielsweise das Gesicht und die Schleimhäute berühren, kann auch eine Übertragung stattfinden. Die Infektion kann zu Symptomen eines grippalen Infekts führen, wie Husten, Schnupfen,Halskratzen und Fieber. In wenigen Fällen kann die Erkrankung auch einen schweren Verlauf nehmen.
Atemschutzmaske: Die falsche Reaktion
„Der Griff zur Atemschutzmaske ist die falsche Reaktion“, erklärt Thomas Preis,Vorsitzender des Apothekerverband Nordrhein Es gebe „keinen hinreichenden Nachweis dafür, dass das Tragen eines MundNasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person signifikant
verringert“, so Thomas Preis.
Falsches Sicherheitsgefühl
Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, rät ebenfallsvom Mundschutz ab. Durch das Tragen der Maske könne sogar ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugt werden, wodurch wirksame Hygienemaßnahmen vernachlässigt werden könnten. Einen sinnvollen Einsatz der Masken sieht Hoffmann lediglich bei Personen, die bereits infiziert sind. „Bei ihnen kann der Mundschutz
verhindern, dass weitere Personen mit dem Virus angesteckt werden“, so derKammerpräsident.
Hygieneregeln beachten
„Viel wichtiger als Atemschutzmasken ist die Einhaltung grundlegender und wirksamer Hygieneregeln“, erläutert Apotheker Dr. Rolf-Günther Westhaus. Dazu zählen insbesondere regelmäßiges und intensives Händewaschen mit Seife, sich nicht mit der Hand ins Gesicht oder in den Mund zu fassen sowie zu Erkrankten 1 bis 2 Meter Abstand zu halten. Die Nutzung von Desinfektionsmitteln schade nicht, sei aber auch nicht zwingend erforderlich. Zudem rät Westhaus: „Benutzen Sie Einmaltaschentücher und entsorgen Sie diese sofort nach einmaliger Benutzung in dicht schließenden Müllbehältern“.
Grippeimpfung ist wichtig
„Wichtig ist es, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Ältere Menschen sollten sich zudem auch gegen Lungenentzündungen impfen lassen“, rät Apotheker Westhaus. Der Schutz vor weiteren Infektionen sollte so hoch wie möglich gehalten werden. An Grippe und Corona gleichzeitig zu erkranken, sei für den Körper meist „nicht mehr auszuhalten“.
Apotheken in Essen sind gut gerüstet
„Unsere Apotheken in Essen sind gut gerüstet für die aktuellen Herausforderungen. Sie sind jetzt mehr denn je wichtige und unverzichtbare Anlaufstellen für dieBevölkerung“, stellt Dr. Rolf-Günther Westhaus, Pressesprecher der Apotheker in bEssen fest. Die Nachfrage und das persönliche Beratungs- und Informationsbedürfnis der Menschen nach Vorsorgemaßnahmen sei außerordentlich groß.
Autor:Markus Tillmann aus Essen-Kettwig |
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