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Die Orthopädie-Kolumne
Hexenschuss – wie vorbeugen?

Es scheint manchmal wie verhext: Eine kleine Dreh- und Streckbewegung reicht oder das Heben einer Kiste – und plötzlich sitzt die „Hexe“ im unteren Rücken. Doch so plötzlich die Schmerzen kommen – fast immer hat ein Hexenschuss eine Vorgeschichte und die Rückenmuskulatur ist seit längerem geschwächt, Muskeln verkürzt und Wirbelgelenke nicht frei beweglich. Als Folge kann es bei bestimmten Bewegungen zu einer schmerzhaften Blockade, oft in Höhe der Lendenwirbelsäule oder des Iliosakralgelenks, kommen.

Die Beschwerden sind zwar meist harmlos, doch so heftig, dass viele Patienten fragen, wie sie einem Hexenschuss, oder medizinisch gesprochen Lumbago, vorbeugen können.
Das ist im Grund einfach, erfordert jedoch gerade in der kalten Jahreszeit mehr Motivation. Denn die einfachste Vorbeugung besteht darin, die Rücken- und Bauchmuskulatur dauerhaft stabil zu halten durch möglichst viel Bewegung und Sport. Wer viel sitzt und wenig Bewegung im Alltag hat, riskiert bereits nach kurzer Zeit geschwächte Muskeln und Bänder. Durch die meisten unserer Tätigkeiten wird außerdem ein Zug nach vorne verstärkt: Bauchmuskeln werden so unnachgiebiger und verkürzen, die Rückenstrecker können irgendwann die dauerhafte Spannung nicht mehr beschwerdefrei halten. Hier entsteht ein Kräfte-Ungleichgewicht, das sich auch auf die Wirbelsäule auswirkt.
Doch was tun, wenn die Hexe drin ist? Versuchen Sie es mit ein paar Dehnungen. Zum Beispiel: aufrecht stehen (so gut es geht) und beim Ausatmen den Rücken ins Hohlkreuz dehnen, Hände an den Hüften halten. Sanfte Mobilisierungen können die Blockaden effektiv lösen und mehrmals täglich wiederholt werden.
Die akute Schmerzphase kann einige Stunden bis zu ein paar Tagen dauern. In dieser Zeit sollten Sie sich allerdings nicht zu sehr schonen. Wir empfehlen statt Bettruhe lieber nur eine kurze Pause, immer wieder Stufenlagerung und ab und zu Wärmeanwendungen. Danach hilft Bewegung mehr als Schonung. Denn es geht darum, das natürliche Gleichgewicht der Muskulatur wiederherzustellen. Sollte der Schmerz nach einigen Tagen nicht besser werden, gehen Sie auf jeden Fall zum Arzt, um mögliche weitere Ursachen abzuklären.
Nähere Informationen erhalten Interessierte auch bei der Gemeinschaftspraxis Orthoplus in Kettwig (Hauptstraße 29) und Stadtwald (Heisinger Straße 15) sowie in der Orthopädie-Kolumne.

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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