Diagnose Demenz - Was nun: Netzwerk Demenz in Kettwig hilft den richtigen Ansprechpartner zu finden
„Gemeinsam sind wir stark“, frei nach diesem so passenden Motto haben sich 2011 viele Vertreter von Kirchengemeinden, Ärzte, Apotheker und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen in Kettwig zum „Netzwerk Demenz“ zusammengeschlossen.
Seit diesem Tag haben sie sich einem Ziel verschrieben, das Michaela Küpper, Einrichtungsleitung vom Evangelischen Seniorentzentrum so formuliert: „Wir wollen und müssen das Thema Demenz entabuisieren und gesellschaftsfähig machen. Immer noch haben viele große Angst, dass sie und der jeweilige Angehörige gebrandmarkt werden, wenn es heißt, dass jemand demenziell verändert ist.“ Dabei benötigten Familien, die sich selbst um ihren Vater, die Mutter, Schwester oder Onkel kümmern, den fachlichen Rat von Experten und die Unterstützung von Profis, die sich tagtäglich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen. Dabei benötigen vor allem die Angehörigen jede Hilfe, die sie bekommen können, denn sich rund um die Uhr um einen geliebten Menschen zu kümmern, das überfordert auf Dauer jedes noch so fitte und motivierte Familienmitglied.
"Wir müssten alle demenzerisch lernen." Gemeindereferentin Ulrike Ullrich
Dabei bringt Gemeindereferentin Ulrike Ullrich die Problematik der Krankheit ganz gut auf den Punkt. „Zum Glück hat die Medizin in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und mit der Pflegestufe null gibt es inzwischen auch die Unterstützzung der Kassen. Aber im Grunde müssen wir alle, die wie auch immer betroffen sind demenzerisch lernen. Denn jeder der Betroffenen äußert sich anders und keiner ist mutwillig aggressiv.“Während sich mancher in die Isolation flüchtet und nicht mehr spricht, wollen andere ständig sprechen. Genau aus diesem Grund ist schnelle und fachkundige Hilfe vom ersten Tag an nötig.. Angesichts der demographischen Entwicklung werden sich immer mehr Familien immer früher mit dem „Tabuthema“ Demenz beschäftigen.
Ansprechpartner:
Erster Kontakt für Angehörige, die Rat und Hilfe benötigen, wenn ein Angehöriger erste Anzeichen einer demenziellen Veränderung zeigt, sollte immer der Hausarzt sein. Er kennt den Betroffenen und die Angehörigen in der Regel schon lange und gut und ist eine vertraute Instanz, die oftmals auch gut informiert ist. Darüber hinaus bietet sich als neutrale und kostenfreie Anlaufstelle auch der Pflegestützpunkt der Stadt Essen an. Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat sitzt Doris Knierim von 9 bis 12 Uhr im Rathaus Kettwig am Bürgermeister-Fiedler-Platz 1 oder ist telefonisch ubnter 0201 – 88-50089/090 erreichbar. Darüber hinaus bietet sich auch die Internetpräsenz der Stadt Essen an. Unter www.essen.de/service findet man wiederum viele Telefonnummern und Instanzen, bei denen man sich Rat und Zuspruch holen kann.
Mehr zum Thema:
Chefarzt Dr. Dag Schütz von den Kliniken Essen-Süd in Werden informiert.
Tagespflege St. Ludgeri in Werden bietet Raum für Betroffene.
Demenz-Café Kettwiger Runde bietet Raum für Angehörige.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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