Bombenverdacht / Auf der Suche nach Blindgängern / Über 100 Verdachtsfälle
Über 100 mögliche Verdachtsstellen auf Flughafen-Gelände
"Die Luftbildauswertung hat 27 Verdachtsfälle für den Essener Bereich des Flughafens Essen/Mülheim ergeben." Das erklärt Norbert Geldermann vom Essener Ordnungsamt während der Sitzung der Bezirksvertretung am vergangen Dienstag im Kettwiger Rathaus.
Weitere zirka 80 Verdachtsfälle befänden sich auf Mülheimer Gebiet. Deswegen übernehme Mülheim die Federführung bei der Erkundung. "Fünf der Verdachtspunkte überprüfen wir noch in diesem Jahr, weil sie im Bereich des Zeltplatzes für das Oktoberfest liegen." Dafür führe man Probebohrungen durch, um mit Sonden nach Metallen im Boden zu suchen. "Nicht unter jedem Verdachtspunkt liegt auch eine Bombe", weiß Geldermann aus Erfahrung. Die Luftbildern gäben nur einen kurzen Zeitabschnitt wider. Was danach passiert ist - ob Bomben explodiert oder bereits weggeräumt wurden, gehe aus ihnen nicht hervor.
Auf Nachfrage erklärte der Geldermann, dass es sich bei den möglichen Blindgängern um kleine Bomben handele. Deren Aufgabe war es, die Landebahn zu zerstören. "Vermutlich werden nur wenige Fünfzentner - oder Zehnzentnerbomben dort abgeworfen worden sein." Stelle sich bei der Untersuchung heraus, dass tatsächlich Bomben im Boden liegen, würde für den Entschärfungszeitraum der Flugverkehr vermutlich eingestellt werden. Nach Angaben der Luftaufsichtsbehörde bestünde derzeit keine akute Gefährdung für Flugzeuge. Die ersten Vorgespräche fänden im Juni statt.
Auf Nachfrage von Ursula Lötzer sagte Geldermann, dass eine flächendeckende Suche nach Blindgängern nicht stattfindet. "Wenn Baumaßnahmen anstehen, erfolgt automatisch eine Präventionsaktion."
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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