Streit um Gewerbeflächen

Die vorgeschlagenen Areale für Wohn- und Gewerbefläche, unter anderem der Teelbruch, stoßen bei den Politikern auf wenig Gegenliebe. | Foto: Bangert
  • Die vorgeschlagenen Areale für Wohn- und Gewerbefläche, unter anderem der Teelbruch, stoßen bei den Politikern auf wenig Gegenliebe.
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Kettwig. Harsche Kritik hagelte es am vergangenen Dienstag an der Verwaltung. Die vorgelegten Standorte für neue Wohn- und Gewerbeflächen stießen auf heftigen Widerstand der Bezirksvertreter.

„Sowohl bei Wohn- als auch Gewerbeflächen besteht ein Bedarf, auch im Essener Süden.“ Das erklärte Planungsamtsleiter Ronald Graf am Dienstag vor den Mitgliedern der Bezirksvertretung. Die Verwaltung habe deswegen entsprechende Grundstücke herausgesucht. Kriterien waren Flächen in nahe Autobahnen, Hauptstraßen, bestehenden Gewerbegebieten und die sich zur Bebauung eignen. Gerade die Flächen an der A52 seien begehrt, weil sie für Unternehmen eine Schaufensterfunktion hätten.

Benötigen Flächenangebot

„Wir benötigen ein adäquates Flächenangebot“, erklärte Dr. Dietmar Düdden. Der Chef der Essener Wirtschaftsförderung (EWG) nannte die Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen notwendig. Nur wenn Unternehmen expandieren und sich am Standort ansiedeln, könne sich die Essener Wirtschaft nachhaltig und zukunftsorientiert entwickeln. „Nur so können neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen und solide Steuereinnahmen erzielt werden.“
Die Nähe zu Düsseldorf, Kunden und der Anschluss zur Autobahn mache den Süden interessant“, so Düdden. Es gebe Anfragen für Gewerbeflächen in einer Größenordnung von rund 20 Hektar.
Das sahen die Mitglieder der Bezirksversammlung ganz anders. „Wir haben eine ähnliche Diskussion bereits vor 20 Jahren geführt. Vorhandene Flächen wurden bis heute nicht genutzt“, bezweifelte Bezirksbürgermeis-ter Dr. Michael Bonmann die Aussagen von Verwaltung und EWG. Allein 9000 Quadratmeter Gewerbeflächen stünden in den Scheidschen Hallen noch zur Verfügung. „Sie haben unsere Vorschläge doch nie umgesetzt“, sagte Bonmann in Richtung Graf Eine gemeinsame Planung habe nicht stattgefunden. „Wir sind der grüne Teil der Stadt und wollen es auch bleiben“, so Bonmann. Dafür gab es lauten Beifall vom Publikum.
„Sie sind nicht kreativ“, warf Daniel Behmenburg (SPD) der Verwaltung vor. Die genannten Flächen seien bereits vor vielen Jahren abgelehnt worden.
„Einige der vorgeschlagenen Gebiete liegen in Schutzgebieten“, kritisierte Anna Leipprand (Grüne). Mit einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt hätten die Vorschläge nichts zu tun.
Die genannten Areale seien Vorschläge. „Wenn Sie weitere Flächen kennen, dann nennen Sie sie uns“, forderte Graf die Politiker auf. Beschlossen sei noch nichts, betonte er.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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