Stimmen aus der Info-Veranstaltung des Flughafens Düsseldorf in Kettwig
Eine angeregte Diskussion folgte auf die Präsentation des Flughafens Düsseldorf zu seinen Erweiterungsplänen auf der Informationsveranstaltung im Petershof in Kettwig:
Die eröffneten die Vertreter der Politik in Person von SPD-Mann Thomas Rotter, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Stadtplanung, der in seinem Statement die Richtung der folgenden gut drei Stunden vorgab. „Wir, die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung in Essen, haben uns in unserer letzten Sitzung ganz klar im Interesse der Bürger der Stadt Essen gegen die Pläne des Flughafens ausgesprochen.“
Parteiübergreifende Einigkeit bei diesem Thema bewies CDU-Ratsherr Guntmar Kipphardt aus Kettwig, der vor allem die fehlende Investitionsbereitschaft des Flughafens beim passiven Lärmschutz anprangerte. „Wir haben in schöner Regelmäßigkeit seit zehn Jahren immer wieder einen Brief an den Flughafen geschrieben, in dem wir um finanzielle Unterstützung der Bürger in Kettwig beim Einbau von neuen Fenstern und Lüftungsanlagen gebeten haben. Doch wir haben noch nicht einmal eine Antwort bekommen. Das stärkt eher das Misstrauen, als dass es Vertrauen schafft.“
Misstrauen gestärkt, statt Vertrauen geschafft
Noch ein wenig mehr ins Detail ging es bei der Argumentation von Georg Regniet, einem der Vertreter der Bürgerinitiative „Bürger gegen Fluglärm“, der selber auch in Kettwig wohnt. „In einem Punkt bin ich dem Flughafen sehr dankbar. Denn ich brauche keinen Wecker mehr. Wenn der Flieger aus New York morgens um 5.57 Uhr über mein Haus donnert, dann stehe ich senkrecht im Bett. Daher kann ich den Flughafen nur sehr, sehr deutlich darum bitten, dass er sich den Angerlang-Vergleich noch einmal durchliest und erkennt, dass die Nordbahn nur als Ausweich- und nicht als gleichberechtigte Start- und Landebahn gebaut wurde.“
Der Flieger um kurz vor sechs ist besser als jeder Wecker
Gute eineinhalb Stunden gingen die sachlichen Argumente hin und her, dann wurde immer deutlicher, wie emotionalisiert die Diskussion eigentlich ist. So brachte es die Werdenerin Gisela Schneider auf den Punkt. „Wir müssen uns jetzt wehren. Für unsere Gesundheit und die zukünftiger Generationen kämpfen.“ Und als die Kettwigerin Monika Moll den Vertretern des Flughafens Scheinheiligkeit und die ein oder andere Lüge vorwarf, da war es an Flughafen-Pressesprecher Thomas Kötter zum Veranstaltungsende gegen 21.45 Uhr festzustellen, „dass die Fronten doch verhärtet sind. Trotzdem sind die Veranstaltungen sehr wichtig und gut. Daher bleiben wir bei diesem Kurs. Uns ist der Austausch sehr wichtig.“
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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