Rathausplatz-Umbau: Aktionsbündnis stellt Freitag und Samstag Pläne vor

Aktionsgemeinschaft stellt ab Freitag Pläne vor und bittet um Spenden

Die Umgestaltung des Rathausplatzes hat in den vergangenen zwei Jahren viele Kettwiger beschäftigt. Nun soll es voran gehen.

Es gab mehrere Vorschläge, zwei stehen noch im Raum. Doch die Chance, einen zu verwirklichen, ist eher gering. Die Stadtkassen sind leer, die Stadt Essen hängt am Tropf der Bezirksregierung.
Aber es könnte ja auch anders gehen. Der Verein "Wir in Kettwig" hat gezeigt, dass durch privates Engagement viel bewirkt werden kann. Er sammelte Spenden für die erfolgreich durchgeführte Restaurierung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Hauptstraße. Derzeit aktiviert er den "Rosengarten" an der Schmachtenbergstraße. "Wir sind angesprochen worden, ob wir etwas zur Verschönerung des Platzes beitragen wollen", sagt der Vereinsvorsitzen Dipl.-Ing. Otto-Leonhard Peus im Redaktionsgespräch. "Wir hoffen nun, alle politischen Parteien und interessierten Bürger an einen Tisch zu bekommen, um gute Lösung für Kettwig zu erreichen", formuliert er eines der Ziele.
Zusammen mit dem Verein, startet das Architektenteam um Beate Furtenhofer, Ursula von Lilienfeld-Böse und Klaus-Peter Fütterer jetzt einen Anlauf, "unseren Rathausplatz nach ewigem Dornröschenschlaf endlich zu einem Platz zu machen, der seinen Namen auch verdient." Ziel sei, "einen möglichst barrierefreien, vielseitigst nutzbaren Platz" zu schaffen.
Auch in Essen weiß man um die Problematik des Platzes: Stadtdirektor Dipl.- Ing. Hans-Jürgen Best, erklärte während einer Veranstaltung in Kettwig: "Ich kenne keinen so blöden Platz diesen." Die Hand der Verkehrsplaner der 60er- und 70er-Jahre sei sehr deutlich zu sehen. Den seinerzeit entstandenen Platz kennzeichnet er als "Verwertung der Restfläche", bei der eine "gestalterische Hilflosigkeit" erkennbar sei. So sei ein "irgendwie und irgendwas" entstanden. Wenn Kettwig wisse, was es will, könne man sich mit dem Platz beschäftigen.
Die "Planung haben wir bereits vielfach vorgestellt und sie ist auf ein äußerst breite Zustimmung gestoßen", teilt die Architektengruppe mit. Im Wissen, dass "die Stadt Essen unseren Stadtteil auf ihrer Prioritätenliste nicht ganz oben hat und die ganze Geschichte mal wieder droht im Sande zu verlaufen, haben wir zusammen mit engagierten Befürwortern unserer Idee unter der "Schirmherrschaft" des gemeinnützigen Vereins "Wir in Kettwig", eine "Aktionsgemeinschaft" ins Leben gerufen, die die Realisierung des Platzumbaus anstoßen und vor allen Dingen beschleunigen will."

Das Aktionsbündnis informiert am Freitag, 22., und Samstag, 23. Juni, jeweils zwischen 10 und 13 Uhr am Märchenbrunnen, alternativ auf dem Rathausplatz, über ihre Pläne.
Neben der Information werben sie um zeitlich befristete Spendenzusagen aller Art: Material-, Dienstleistungs- und natürlich Geldspenden. "Wir Kettwiger wollen der Stadt Essen sozusagen eine Anschubfinanzierung anbieten, die sie nicht ablehnen kann. Wir wollen nicht noch 15 Jahre warten, bis der erste Spatenstich erfolgt!", so das Aktionsbündnis.
"Wir konnten schon zahlreiche Handwerker, Firmen und Privatleute von dieser Idee begeistern und hoffen auf noch mehr davon: Jeder, der mitmacht, wird auf Wunsch und natürlich ab einer gewissen Höhe mit einer Gravur seines Namens in einer Platte des Platzes bedacht", erklären die Organisatoren. Alle Unterstützer erhalten Anstecknadeln mit dem Logo des Aktionsbündnisses. Das zeigt den stilisierten Platz mit grünen Bäumen und den Märchenbrunnen.
Spenden können unter dem Stichwort "Unser Platz" auf das Konto der Sparkasse Essen, IBAN DE27 3605 0105 0007 0171 63, überwiesen werden.