Promenadenweg als Fahrradstraße?
Die Bezirksvertretung diskutierte über die Entschärfung der komplexen Verkehrssituation
In der Bezirksvertretung wurde auch über die Verkehrsführung, Verkehrsregelungen und Beschilderungen am Promenadenweg gesprochen. Die derzeitige Verkehrssituation ist komplex und zumindest zeitweise höchst gefahrenträchtig: Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer geraten sich in die Quere. Als besonders problematisch wird die Linksabbiegesituation von der Ringstraße in den Promenadenweg bei Ausflugswetter eingeschätzt. Hier muss dringend über eine Lösung nachgedacht werden.
In der Vergangenheit hatte es schon viele Überlegungen geben, die Situation am Promenadenweg zu entschärfen. Gescheitert ist die Umsetzung bisher - unter anderem - an der Finanzierung. Nun wurde allerdings eine neue Situation geschaffen, sodass ein neuer Anlauf zur Umgestaltung gestartet werden kann: Denn am Promenadenweg ist bekanntlich ein neues Wohngebiet entstanden. Dieses ist mit einer Mauer zur Straße begrenzt, die lediglich für einen Fußweg, der noch erstellt wird, unterbrochen ist. Neben der Mauer befindet sich ein unbefestigter schmaler Streifen, zwischen dem Bordsteinradweg und der Fahrbahn sind Parkplätze, unterbrochen von Grünbeeten, parallel zur Fahrbahn gebaut. Teilweise sind noch die alten Zufahrten zu erkennen. Der Investor des angrenzenden Neubaugebietes hat inzwischen im Grünstreifen zwischen Radweg und Straße Ersatzbaumpflanzungen durchgeführt, die fußläufige Haupterschließung des neuen Wohngebietes ist auch schon erfolgt.
Lebhafte Diskussion
Von der Ringstraße kommend, liegt auf der linken Seite des Promenadenweges der Radweg, der auch entsprechend ausgeschildert ist. In der Mitte die Straße mit Parkbuchten, rechts der Grünstreifen und der ebenfalls ausgeschilderte reine Fußgängerweg. Eine lebhafte Diskussion über die Beschilderungen / Kennzeichnungen der entsprechenden Wege brachte zutage, dass nicht nur Fahrzeuge verbotswidrig parken, sondern die Beschilderungen dringend optimiert werden müssen.
Ruhrtalradweg
Die Bedeutung der Radwegeverbindung ist hoch, der Promenadenweg ist nämlich Bestandteil des touristischen Ruhrtalradweges und wird entsprechend auch stark genutzt. Der Promenadenweg ist Einbahnstraße, die Radfahrer sollen auf dem Bordsteinradweg entgegen der Einbahnstraßenrichtung fahren. Problematisch hier, dass kein Gehweg vorhanden ist. Aus parkenden Fahrzeugen aussteigende Personen müssen entweder auf der Fahrbahn oder auf dem Bordsteinradweg gehen. Die Einfahrten sollen zurückgebaut werden, diese Flächen in Parkplätze umgebaut werden. Hier gab es bereits erste Verhandlungen zur Kostenübernahme durch den Bauträger. Der Bordsteinradweg soll zukünftig der Gehweg werden, die bisher unbefestigte Fläche entsprechend mit Gehwegplatten versehen werden.
In beide Fahrtrichtungen
Die Planungen sehen weiter vor, die Einbahnstraße Promenadenweg für Radfahrer zu öffnen. Diese sollen dann in beiden Fahrtrichtungen auf der Fahrbahn fahren dürfen. Im Kurvenbereich vor der Ringstraße werden die Radfahrer dann auf den vorhandenen Bordsteinradweg geleitet, um von dort weiter zur Lichtsignalanlage zu fahren. Hier ist neben dem rot gepflasterten Bordsteinradweg auch ein grau gepflasterter Gehweg vorhanden. Nach der Querung der Ringstraße können die Radfahrer weiter Richtung Kettwiger Innenstadt fahren.
Im Bereich des Neubaugebietes bis zur Bachstraße soll die Führung fortgesetzt werden. Das heißt, der Bordsteinradweg wird zum Gehweg und Radfahrer fahren zukünftig in beiden Fahrtrichtungen auf der Fahrbahn.
Tempo 30
Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann schlug vor, eine Fahrradstraße einzurichten. Die Vertreter des Amtes für Straßen und Verkehr werden diesen Vorschlag prüfen. Die Regelung beinhaltet eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer, die Fahrradstraße muss allerdings das Zusatzschild „Kfz. Frei“ bekommen, damit die Autos weiterhin die Parkplätze anfahren können. Auch sollten ein oder zwei der zusätzlich entstehenden Parkplätze zugunsten einer Sperrfläche entfallen, damit eine Ausweichstelle für den Begegnungsverkehr von Autos und Fahrrädern entstehe.
Parken?
Die Polizei empfiehlt allerdings, keine Parkflächen mehr vorzusehen. Sollten dennoch Parkplätze verbleiben, solle die Bezirksvertretung über eine Parkscheibenregelung nachdenken. Die Parkfläche unter der Eisenbahnbrücke am Promenadenweg befindet sich im Eigentum der Stadt Essen. Ein zweireihiges Parken ist möglich. Sollte das Gelände eine öffentliche Parkfläche werden, müsste sie mit einem hohen Kostenaufwand befestigt werden. Hier wird der Zustand der Fläche nicht verändert. Die Nutzer der Fläche müssen sich miteinander einigen.
Finanzierung klären
Eine erste Planung für den Promenadenweg ist erstellt worden, auf deren Grundlage die Kosten ermittelt werden, um die Finanzierung, auch mit dem Erschließungsträger, zu klären. Anschließend wird diese Planung der Bezirksvertretung vorgestellt.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.