Patienten-Abwehr-Dienst - Fast eine Glosse

Das ist eher ein "Patienten-Abwehr-Dienst" als ein ärztlicher Notdienst! 20 Minuten Warteschlaufe unter der Telefonnummer 116117 mit dem wiederholten Hinweis man könne ja auch 112 anrufen. Dann immer noch kein Arzt, sondern offensichtlich ein Call-Center und statt der Auskunft, welcher Arzt Dienst hat, eine umständliche, langwierige Abfrage der Beschwerden und Personalien von einer unbekannten, offensichtlich nicht ärztlichen Person. Schweigepflicht, Datenschutze nie was von gehört? NRW ist groß und das Call-Center ist so klein und chronisch unterbesetzt. Mehr rechnet sich nicht. Dann, immer noch kein Arzt in Sicht! Der sitzt anonym irgendwo weit fort in einem Auto und möchte nicht von Patienten angerufen und gestört werden.
Was waren das noch für Zeiten, in denen man einen persönlich bekannten, diensthabenden Medizinmann aus der Nachbarschaft in der Tageszeitung erfahren konnte. Doch wer nicht erreichbar ist, muss auch keine Hilfe leisten, also sind alle HAUS- und auch anderen Ärzte in Deckung gegangen und haben sich was Tolles ausgedacht.
Ich komme mir dabei eher wie im Kino vor, wie im wilden Westen. Alles nur eine fantastische monumentale Kulisse mit viel Getöse. Und dahinter ist's öd und leeeeer. Freunde, ihr habt den Schuss nicht gehört, Hilfe sieht anders aus. Besonders ärztliche. Das ganze ist eine bürokratische, gigantische Misswirtschaft zu Lasten der Patienten. Oder sollte man besser sagen der Kundschaft. Sind Arztpraxen doch eher heute, wie man sagt, ein Dienstleistungsunternehmen. Das sind, mit Verlaub, Amazon und Co. auch.
Hoffentlich nehmen sich die Geistlichen aller Religionen kein Beispiel an dieser Ideologie und bleiben ihrer Berufung treu. Sonst könnte es zum Beispiel für die letzte Ölung zu spät sein und man befindet sich bereits in der Warteschlaufe zum lieben Gott bevor einer den Hintern hoch gekriegt hat. Und dann, wer weiß das?