Kufen ins Amt eingeführt

Kettwig. Seit der Vereidigung ist er nun auch „offiziell“ Oberbürgermeister(OB) von Essen: Thomas Kufen. Er ist ambitioniert und will vieles ändern, kündigte er in seiner Antrittsrede an.

Bereits vor einer Woche übernahm er die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger. „Der Wechsel erfolgte ruhig und stilvoll. Dafür danke ich meinem Vorgänger“, erklärte der neue OB nach der offiziellen Übernahme und Vereidigung. Beifall von allen Ratsmitgliedern. Er komme aus der Ratsmitte und fühle sich „auch dort weiterhin zugehörig“ - erneuter Beifall.
Die Herausforderungen an die Stadtgesellschaft nannte Kufen „drängend und gewaltig“. Aber die Stadt Essen „hat schon schlimmere Krisen gesehen und überstanden. Mit Gemeinsinn und dem Willen etwas zu erreichen können wir es schaffen. Machen wir uns also an die Arbeit“, fordert er Rat und Verwaltung auf.
Kufen macht Mut und will auch ein Stück weit verändern. Den Umgang mit den Mitarbeitern der Verwaltung stellt er unter das Motto „Zuhören, Verstehen und Machen.“
Der positive Stil zieht sich weiter durch seine Rede: „Wir sind die Zentral-Stadt des Ruhrgebietes. Wir müssen Schrittmacher und Impulsgeber sein“, fordert der neue OB. Neue Gründer will er unterstützen - Wirtschaft und Studierende zusammenbringen. Er wolle wieder wirtschaftliche Erfolgsgeschichten hören. „Unsere großen Unternehmen haben bereits Unterstützung signalisiert.“
Es gelte die Stärken herauszustellen und an den Schwächen zu arbeiten. Die aktuell größte Aufgabe sei die „Bewältigung der Flüchtlingskrise.“ Den Mitarbeitern der Verwaltung, den Hilfsdiensten und den Ehrenamtlichen zollte er großen Dank und Hochachtung.
Aber es werden weitere Flüchtlinge kommen. Allerdings kann es „keine Lösung sein, die Menschen dauerhaft in Zelten und Turnhallen unterzubringen. Heute habe ich eine gute Nachricht. Kurzfristig können wir die Turnhalle Klapperstraße wieder ihrer Bestimmung übergeben, mittelfristig streben wir die Aufgabe aller Turnhallen bei gleichzeitiger Belegung der LVR-Klinik an“, sagte der neue OB. Allerdings warnte er auch: „Niemand weiß wann und wie viele Flüchtlinge noch kommen. Aber es gibt eine Grenze der Aufnahmefähigkeit, die wir bald erreicht haben. Das müssen Bund und Land wissen.“
Vor allem gelte es, die Fehler der 60er-Jahre zu vermeiden: „Wir müssen diese Menschen integrieren, wir müssen ihnen Chancen bieten, sie fördern und dann auch fordern sich an die hier geltenden Regeln zu halten, zu arbeiten und am sozialen Leben teilzunehmen.“ Die Flüchtlingskrise ist für Kufen Chefsache. Bereits im Dezember will er dem Rat entsprechende Vorschläge zur Integration machen.
Wenig später holt ihn der Alltag ein - er übernimmt die Leitung der Ratssitzung. Völlig souverän, gespickt mit gelegentlich launigen Bemerkungen führt er durch die Tagesordnung. Fazit: Der Einstand ist gelungen. Nur bei längeren Reden sollte der OB künftig darauf achten, dass die Schriftgröße auf dem Papier entsprechend groß ist. Dann findet man auch den Anschluss-Satz, ohne zu stocken.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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