Klatsche für Bieger und Göbel
Kettwig. Einen herben Rückschlag in Sachen verkaufsoffene Sonntage erlebten die Vorsitzenden des Werdener Werbering, Andreas Göbel, und KettIN, Wolfgang Bieger, am Dienstag. Die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) setzten sich für 2016 nicht für mehr verkaufsoffene Sonntage in Werden und Kettwig ein.
Gemeinsam hatten Göbel und Bieger den Antrag gestellt, zusätzlich an 32 Sonntagen bestimmte Geschäfte öffnen zu dürfen. Als Begründung hatten sie auf die Tuchmachertradition der beiden Städte verwiesen. Ziel war, „Geschäfte die Tuchwaren/Bekleidung und Waren zum sofortigen Verzehr, frischen Früchten, Tabakwaren, Blumen und Zeitungen zwischen 13 und 18 Uhr zu öffnen.“
Die Mitglieder der Bezirksvertretung folgten allerdings der Verwaltungsvorlage. Die hatte den Antrag der beiden Werbegemeinschaften mit dem Hinweis auf die fehlende Tradition vom Tisch gewischt. „Allein die historische Prägung durch die Textilindustrie rechtfertigt aus der Sicht der Verwaltung in den Stadtteilen Kettwig und Werden nicht die sonntägliche Offenhaltung von Textilgeschäften, die beliebig auch in jedem anderen Stadtteil oder auch in anderen Städten zu finden sind“, heiß es wörtlich.
Einen Zusammenhang mit einem Schreiben der „Essener Allianz für den freien Sonntag“ gebe es nicht. Diese hatte einer Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntag widersprochen. Auch die bestehende Sonntagsregelung hält die Allianz (Zusammenschluss von Kirchen und Gewerkschaften) für fragwürdig.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung forderten die beiden Werbegemeinschaften dazu auf, ein gemeinsames Konzept zum Stadtteilmarketing“ vorzulegen. „Die Besucher müssen bei einer erweiterten Sonntagsregelung auch sicher sein, dass die Geschäfte wirklich geöffnet sind“, so eine der Forderungen.
Generell zeigten sich etliche Mitglieder der BV allerdings bereit, sich für mehr verkaufsoffene Sonntage einzusetzen.
Deswegen wollen sich die Mitglieder der Bezirksvertretung im kommenden Jahr mit den Werbegemeinschaften zusammensetzen. Dort solle über einen erneuten Antrag für das Jahr 2017 beraten werden.
„Mit einer gewissen Rat-, ja gar Fassungslosigkeit habe ich den Beschluss der Bezirksvertretung IX, bezüglich der verkaufsoffenen Sonntage zur Kenntnis genommen“, teilte Bieger mit. Offenbar hätten die BV-Mitglieder die Begründungen der Werbegemeinschaften zur Ausdehnung der verkaufsoffenen Sonntage nicht erhalten.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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