Kettwiger Stadtwald: 600 Bäume sollen gefällt werden

Der Waldboden wird unter kniehohen Brombeersträuchern erstickt.
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Im kommenden Winterhalbjahr wird Förster Armin Wuttke von Grün-und-Gruga im Kettwiger Stadtwald 1.800 Festmeter Holz einschlagen.

90.000 €

Rechnet man vorsichtig mit 3 Festmeter pro Baum, dann sind das 600 Bäume, die gefällt werden. Die Preise für Buchenholz sind im Keller. Und das Buchenholz im Stadtwald hat eine schlechte Qualität. Wenn Grün-und-Gruga Glück haben, erwirtschaften sie nach Abzug der Erntekosten 50 € pro Festmeter, also 90.000 €. Dafür wird man den beliebten Naherholungswald wochenlang in eine schlammverdreckte Baustelle verwandeln, Wege sperren, neue Rückegassen quer durch den Wald schlagen und Verwüstungen anrichten wie im Frühjahr am Teelbruch oder an der Graf-Zeppelin-Allee. Alles für 90.000 €! Und das in einer Stadt, die ein neues Messezentrum für 123.000.000 Euro plant!

Probleme im Kettwiger Stadtwald

Dabei hat der Kettwiger Stadtwald auch so schon genug Probleme: Das von einem Pilz hervorgerufene Eschensterben breitet sich auch in Essen aus. Die jungen Buchen leiden unter der Blattbräune und werden vom Buchenspringrüssler angefressen. Die viel zu hohen Rehwildbestände verbeissen die Triebe der jungen Bäume. Und auf dem Waldboden wuchern kniehoch Brombeersträucher und ersticken alles Leben unter sich. Von der "Artenvielfalt", die der Grün-und-Gruga-Experte Dubbel nicht müde wird anzupreisen, bleibt nicht viel übrig: Nur der schnellwüchsige Berg-Ahorn breitet sich überall aus.

Rote Punkte überall

Spaziergänger werden die roten Punkte an den Bäumen bemerkt habe: Alle gepunkteten Bäume sollen gefällt werden. Angeblich "bedrängen" diese Bäume wertvolle "Zukunftsbäume". Aber das sind fadenscheinige Argumente, die von neuen wissenschaftlichen Studien längst widerlegt sind. Baum für Baum fällt man die alten Buchen und Eichen, bis am Ende nur einige kranke Reste übrig sind. Förster Wuttke verkauft die Bürger für dumm, wenn er auf einem aufgestellten Desinformationsschild behauptet, dass diese "Waldpflegemaßnahme" den "Naturschutz" fördert oder dem "Erholungswald" zu Gute kommt! Das ist so, als würden Metzger behaupten, das Schweineschlachten diene dem Tierschutz!

Protest: Werden Sie aktiv!

Auf meiner Webseite über den Essener Stadtwald habe ich die geplante Durchforstung ausführlich mit vielen Fotos und Hintergrundinformationen dokumentiert: Durchforstung des Kettwiger Stadtwalds. Bislang sind wir erst eine kleine Gruppe von Bürgern, die dagegen protestieren. Vielleicht können wir die Abholzung im letzten Moment noch stoppen. Anlaufstellen, um sich zu beschweren, gibt es - zumal jetzt im Wahlkampf - viele:

Auch der für den 10. September 2013 geplante Ortstermin ist eine Möglichkeit. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz "An der Nittlau". Auch Herr Dubbel, die Bezirksvertretung und der Umweltausschuss werden anwesend sein.

Autor:

Franz-Josef Adrian aus Essen-Süd

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