Fluglärm in Kettwig - Vermehrte Nachtstarts und -landungen am Flughafen Düsseldorf

Eine Idylle, die trügt. Bereits während der ersten Tage der Ferien stieg die Lämbelästigung durch zusätzliche Flugbewegungen deutlich an. | Foto: Freitag/pixelio
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  • Eine Idylle, die trügt. Bereits während der ersten Tage der Ferien stieg die Lämbelästigung durch zusätzliche Flugbewegungen deutlich an.
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Ferienzeit, die schönste Zeit des Jahres. Auch für die Kettwiger, sollt man zumindest meinen. Doch wie so oft in der Vergangenheit bringen die Sommerferien auch diesmal wieder eine unangenehme Begleiterscheinung mit sich - vermehrte Lärmbelästigung durch gestiegene Flugbewegungen am Flughafen Düsseldorf.

Letztlich schon fast eine logische Entwicklung, denn zu keiner anderen Zeit wollen so viele Menschen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland mit dem Flieger in den Urlaub. Klar, dass da der Flughafen in Düsseldorf immer an seine Grenzen stößt und entsprechende Genehmigungen beim Landesverkehrsministerium für eine Ausweitung des Flugverkehrs nach 23 Uhr erbittet und meist auch erhält.
Und genau diese Ausnahmegenehmigungen sind es, die Jürgen Weichelt und seine Mitstreiter von der Bewegung „Bürger gegen Fluglärm“ so bitter aufstoßen. „Wie schon in der Vergangenheit zeigt auch die Entwicklung der Nachtflüge in diesem Jahr wieder, dass die zunehmenden Verspätungen nicht am Wetter liegen, sondern an den zu knappen Umlaufplanungen der Airlines. Ohne Rücksicht auf die Anwohner werden die letzten Minuten aus den schon engen Flugplänen herausgequetscht, nur damit die Urlaubsbilligflieger ihre Tickets noch günstiger anbieten können. Wenn dann vor dem letzten Rückflug noch irgendwo ein Koffer klemmt, kommen die Maschinen mit Verspätung nach Düsseldorf. Bis kurz nach Mitternacht gibt die Luftaufsicht der Bezirksregierung meist eine 'Ausnahmegenehmigung', die inzwischen die Regel ist. Ähnlich großzügig wird mit Starts nach 22 Uhr verfahren.“
Dagegen argumentiert Pressesprecher Thomas Kötter vom Flughafen Düsseldorf: „Mit Beginn der Hauptferienzeit am vergangene Freitag und dem damit erhöhten Verkehrsaufkommen haben an mehreren Tagen Unwetter in weiten Teilen Deutschlands (und rund um den Flughafen Düsseldorf) den Flugplan an einigen Stellen etwas durcheinander gebracht. Vor allem in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli kam es wetterbedingt zu spürbaren Verspätungen.“
Daher hatte die Bezriksregierung Düsseldorf mit Blick auf die großen Passagierzahlen, so war der 6. Juli mit 77.000 Passagieren der stärkste Reisetag bisher, eine Reihe an Sondergenehmigungen für verspätete Starts und Landungen erteilt. Nach Ansicht der Bezirksregierung und des Flughafen Düsseldorfs sind solche Ausnahmen aber nicht die Regel. Nach den Berechnungen des Flughafens gab es im Juni nur drei verspätete Starts und zwei Landungen.Kötter weiter: „ Die Berechnungen der Bürger gegen Fluglärm können wir daher in der Form nicht bestätigen, da sie offenbar andere Zeiten zu Grunde legen, als es die Betriebsgenehmigung vorsieht. Unsere Zahlen kommen hier zu einem bei weitem positiveren Ergebnis.“
Dennoch will der Flughafen nicht verhelen, dass es in der Hauptreisezeit zu mehr Flugbewegungen gibt und es angesichts der aktuell eher instabilen Wetterlage immer wieder zu Ausnahmesituationen kommen kann. Dennoch nehme der Flughafen die Belange der Anwohner sehr ernst, doch aufgrund der geschilderten Bedingungen ließe sich die Qualität der Maßnahmen nicht immer einhalten. Entschieden verwahrt sich der Flughafen dann allerdings gegen die der Behauptung der BgF, es liege eine verbotswidrige Nutzung der Nordbahn vor. Kötter erläutert: „Aktuell finden nach Einbruch der Dunkelheit auf der Südbahn Bauarbeiten statt, so dass die Nordbahn als Ersatzbahn zum Einsatz kommen muss.“

Eine Idylle, die trügt. Bereits während der ersten Tage der Ferien stieg die Lämbelästigung durch zusätzliche Flugbewegungen deutlich an. | Foto: Freitag/pixelio
Zahlen lügen nicht. Mit dieser Statistik untermauert die Bewegung „Bürger gegen Fluglärm“ ihre These. | Foto: BfG
Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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