Den Menschen zuhören

Janine Laupenmühlen will den Wahlkreis 68 (Essen Süd) für die SPD direkt gewinnen. Foto: Heuer
  • Janine Laupenmühlen will den Wahlkreis 68 (Essen Süd) für die SPD direkt gewinnen. Foto: Heuer
  • hochgeladen von Dirk-R. Heuer

Mit ihren 39 Jahren steht Janine Laupenmühlen mit beiden Beinen im Leben: Die SPD-Landtagskandidatin im Wahlkreis Essen IV (68).

Die gebürtige Essenerin wuchs in Überruhr auf und absolvierte ihr Abitur am Carl-Humann-Gymnasium. 1998 trat sie der SPD bei, engagierte sich im Vorstand der Jusos und kandierte im SPD Ortsverein Essen-Überruhr für den Stadtrat. Dem gehört sie als Nachrückerin seit 2005 an. Als stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat und Vorsitzende des Schulausschusses tritt sie besonders für die Bildung ein. Das ist kein Wunder, denn schließlich studierte sie Englisch und Biologie auf Lehramt Sek I/II. "Und ich habe meine Zeugnisse auch vorgelegt", erzählt die Kandidatin beim Redaktionsgespräch mit einem Lächeln im Gesicht.
Als Lehrerin unterrichtet sie im Gymnasium An der Wolfskuhle. Zugleich ist sie Fachleiterin Biologie am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Oberhausen (ZfsL). Dort bereitet sie junge Referendare auf den Schulalltag vor. "Eine spannende Aufgabe", wie sie findet. Die Mutter von zwei Kindern im Alter von eineinhalb und drei Jahren lebt mit ihrem Mann in Kupferdreh. Ihn lernte sie bereits 1994 in der Oberstufe kennen. "Nein, er ist kein Lehrer" sagt sie auf Nachfrage. "Aber er ist nicht nur mit der Kandidatur einverstanden, sondern unterstützt mich auch dabei", fährt sie lächelnd fort.
Ein Ziel während des anstehenden Wahlkampfes steht bei ihr ganz oben auf der Liste:
"Ich werde den Menschen zuhören und ihre Kritik ernst nehmen." Politik müsse den sozialen Frieden ebenso gewährleisten wie die innere Sicherheit, ist die Kandidatin überzeugt. Laupenmühlen ist sich der Gefahr bewusst, dass die Menschen das Gefühl bekommen, von der Politik abgehängt oder nicht angehört zu werden. Die Folgen zeigten nicht nur die Wahl Trumps, sondern auch die Wahlergebnisse der AfD. Beide Volksparteien müssten Antworten auf deren scheinbar einfachen Konzepte finden, insbesondere in den Bereichen Innere Sicherheit und Integration. Dazu gehöre auch die Frage, wie man mit Menschen umgehe, die schlecht integriert sind.
Auf Landesebene will sie sich, wenn sie gewählt wird, vor allem für eine ausreichende Finanzausstattung der Kommunen einsetzen. "Die Menschen bemerken die Verfall der kommunalen Infrastruktur und hadern mit der Politik." Im Grunde werde ein Soli West benötigt. Bis dahin müsse der Stärkungspakt für die Kommunen in jedem Fall ebenso weitergeführt werden wie im Zweifel der Ankauf von Steuer CDs. "Gerade in NRW benötigen wir hinterzogene Steuergelder für die Unterstützung der Kommunen." Einen weiteren Schwerpunkt sieht sie für sich - natürlich - in der Bildungspolitik. Sie steht für Inklusion. "Aber wir müssen, damit es es gut funktioniert, auch entsprechend Personal dafür bereit stellen."
Und natürlich will sie ihren Wahlkampf direkt gewinnen, denn ob sie einen sicheren Listenplatz erhält, ist noch offen. Erst im Februar kommenden Jahres entscheidet die SPD über die Landesliste.
Ihre politische Arbeit im Rat führe sie fort: "Der Bürgertreff in Überruhr, die Schulpolitik vor Ort und die Fortführung des Schulentwicklungsplanes werden mich weiter beschäftigen. Und selbstverständlich setze ich mich für die Neugründung einer Gesamtschule im Essener Süden ein", kündigt sie an. dh

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.