CDU-Mann Matthias Hauer: "93-Stimmen-Held"
Er ist froh, dass die letzte Woche vorbei ist. Und natürlich sehr froh, dass er immer noch gewonnen hat: Der Kettwiger CDU-Bundestagskandidat Matthias Hauer hat den Wahlkreis 120 nicht mit drei Stimmen, sondern mit 93 Stimmen Vorsprung gewonnen.
Somit wurde nichts aus der Schlagzeile „Sieger der Herzen“... „Die Bild-Zeitung hatte mich zunächst zu „Merkels Drei-Stimmen-Held“ gemacht, als dann klar war, dass in Essen nachgezählt wird, war ich plötzlich der „Verlierer des Tages“ und jetzt bin ich wieder „93-Stimmen-Held“, letzteres ist ja nett“, berichtet Matthias Hauer. „Man muss das mit Humor nehmen...“
"Man muss das mit Humor nehmen"
Gut sei auf jeden Fall, dass jetzt die Diskussion um das Ergebnis Geschichte ist. „Es ist ein Ergebnis, das niemand mehr anzweifelt“, fasst er zusammen. Geärgert habe er sich schon ein wenig darüber, wie die Informationspolitik der Verwaltung bis zur Entscheidung des Kreiswahlausschusses gelaufen sei. „Aber mit der Durchführung, Organisation und Transparenz des Nachzähl-Vorgangs bin ich wirklich sehr zufrieden“, lobt Hauer, der allerdings zu bedenken gibt, dass angesichts der gefundenen Fehlerquote über eine verbesserte Qualitätsprüfung direkt am Wahlsonntag nachgedacht werden müsse.
Im Ruhrgebiet ein Einzelfall
Als einziger CDU-Vertreter aus dem Ruhrgebiet ist Matthias Hauer direkt in den Bundestag gewählt worden. „In diesem Zuschnitt haben wir den Wahlkreis überhaupt zum ersten Mal gewonnen“, freut sich der 35-jährige Rechtsanwalt, der seit diesem Jahr in Kettwig wohnt. In Berlin hat er bisher „nur“ ein Übergangs-Büro. „Das ich mir mit Jutta Eckenbach teile“, schmunzelt er. „Es dauert noch, bis die alten Abgeordneten ausgezogen sind und die Büros dann neu verteilt werden.“
Wohnungs- und Wahlkreisbüro-Suche
Donnerstag fährt er wieder in die Hauptstadt. „Ich werde mich nach einer Wohnung umsehen und am Anfang der nächsten Woche gibt es dann Fraktions-Sitzungen und ähnliches.“ Apropos Büro. Ein Wahlkreisbüro wird Hauer in jedem Fall einrichten. „Da sind wir auch auf der Suche nach Räumlichkeiten, die möglichst zentral im Wahlkreis sein sollen“, berichtet er. Dann wird es wohl nicht in Kettwig sein? „Ich weiß es noch nicht, aber in Kettwig bin ich ja sowieso ansprechbar und präsent, weil ich da ja wohne...“
Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot?
Ach ja, und was wird es denn? Schwarz-Grün? Schwarz-Rot? „Ich wünsche mir natürlich, dass wir möglichst viele CDU-Positionen durchsetzen können und gehe da ohne Präferenz rein“, sagt er diplomatisch. Wie ein hauptberuflicher Politiker eben, der er jetzt ja auch ist...
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
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