Ärger über Fluglärm in Kettwig - die nächste laute Nacht
Ferienzeit gleich Fluglärmzeit, auf diese einfache Gleichung lässt sich aktuell die Situation in Kettwig reduzieren. Auch am vergangenen Wochenende in der Nacht vom Freitag, 27. Juli, auf Samstag, 28. Juli, führte der Flughafen Düsseldorf wieder 30 Flüge nach 22 Uhr durch.
Für die Initiative „Bürger gegen Fluglärm“ liegt die Ballung von Starts und Landungen nach 22 Uhr eindeutig in einer Fehlplanung des Flughafens. So heißt es in einer Pressemitteilung von Christian Lange: „Hätte man dort nicht wieder bis an die Kapazitätsgrenzen geplant, dann hätten zumindest die bis 21 Uhr vorgesehenen Flüge noch vor dem Gewitter starten können. Da man aber am Flughafen Düsseldorf seit Jahren immer über die Grenzen des praktisch Vertretbaren hinausgeht, um möglichst viele Slots verkaufen zu können, genügt meist schon eine kleine Störung, um erhebliche Verzögerungen im Flugbetrieb zu provozieren.“
"Der Flughafen Kettwig geht man seit Jahren über die Grenzen des praktisch Vertretbaren hinaus."
Für die Mitglieder der Bürgerinitiative geht das Profitstreben des Flughafens deutlich vor die Interessen der Anwohner. Und auch die allgemeinen Erklärungen der Verteter des Flughafens, dass es vielfach an örtlichen Gewittern läge, dass man bei der Bezirksregierung entsprechende Ausnahmegenehmigungen einholen müssen, stoßen bei der Bürgerinitiative inzwischen auf taube Ohren,
Andererseits klingen die Erklärungen von Pressesprecher Christian Hinkel durchaus logisch. Denn zum einen blockierten die Gewitter im Sauerland und Siegerland die normalen Flugschneisen der Flugzeuge, so dass einige stattdessen über Kettwig hinwegfliegen mussten.
Außerdem legte eine Notlandung einer German Wings Maschine, die auf dem Weg von Bremen nach Stuttgart wegen technischer Probleme in Düsseldorf notlanden musste, den regulären Flugbetrieb für eine gute halbe Stunde zwischen 21.15 Uhd und 21.45 Uhr lahm. Hinkel: „So lange dauert es, bis die Feuerwehr in Position ist und wir das Flugzeug sicher am Boden haben. Und in dieser gesamten Zeitspanne können wir keine anderen Starts- und Landungen durchführen.“
Daher mussten die geplanten Starts- und Landungen aus den Zeitfenstern zwischen 20.45 Uhr und 21.45 wegen des Gewitters und der Notlandung nach hinter verschoben werden und fielen damit am Ende deutlich in die Zeit des eigentlichen Nachtflugverbots nach 22 Uhr.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.