Wie genau kennen Sie Kettwig?

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Heimat- und Verkehrsverein stellt druckfrische Wanderkarten für Wege in und rund um Kettwig vor

Die Gästebetreuer des Kettwiger Heimat- und Verkehrsvereins weisen Besucher gerne auf die vielen Schönheiten des Gartenstädtchens hin. Auch gibt es in der näheren Umgebung reizvolle Wanderrouten, mit viel Natur und Sehenswürdigkeiten. Deswegen beschloss der HVV, neue Wanderkarten aufzulegen. Wem die Wegstrecken zwischen sechs und zehn Kilometern zu lang sind, den lockt eine spannende Altstadtralley. Kurier-Reporter Daniel Henschke wagte die einstündige Tour im Selbstversuch. Vom Mühlengraben über die Ruhrstraße, die Kirchtreppe hinauf, am Rathaus vorbei führte der Weg. Selbst die kniffligsten Fragen konnten gelöst werden - die Belohnung wartet am Infostand der Gästebetreuer über dem Mühlengraben.

Wer Kettwig näher kennenlernen möchte, hat nun das ideale Freizeitvergnügen in der Hand. Der Heimat- und Verkehrsverein Kettwig stellt einen Altstadt-Rundgang vor, bei dem 16 richtig beantworteten Fragen ein Lösungswort ergeben.

Als gebürtiger Werdener lerne ich nun nach und nach die Schönheiten Kettwigs kennen, da meine Arbeitsstelle nun mal mitten im Gartenstädtchen liegt und ich somit muntere Spaziergänge von meinem Auto - ich parke gerne im Schatten der Friedhofsbäume an der Strängerstraße- zur Redaktion machen kann.
Zu Fuß sieht man deutlich mehr, trifft nette Leute, wirft einen kurzen - oder auch längeren - Blick in Hinterhöfe und malerische Gassen. Deswegen war es überhaupt keine Frage, wer sich auf den Weg machen solle, die neu geschaffene „Kettwiger Stadtrallye“ im Selbstversuch anzugehen.
Nur ein paar Schritte von der Redaktion, am Mühlengraben, startet meine Mission „Lerne Kettwig kennen!“
Unzählige Besucher flanieren über die Steinbrücke, die einst vom Werdener Abt Bierbaum erbaut wurde und deren Abbild den unteren Teil des Kettwiger Wappens bildet. Die Touristen wirken entspannt, manche schlecken ein Eis. Zwei Buben hängen an der Brückenbrüstung, starren in den grünen Tümpel. Es ist heiß, die beiden Jungen sehnen sich bestimmt nach Wasser...
Ich habe den Zettel mit 16 Fragen über Kettwig in der Hand und taste mich vor: „In welchem Industriebereich war die Familie Scheidt tätig?“ Das weiß ich, die Scheidt‘schen Hallen sind ja ein Dauerthema bei uns im Blatt. Immer die Ruhrstraße geht es lang, am Tuchmacherplatz blickt ein Geschwisterpärchen auf das plätschernde Brunnenwasser. Mein Blick wandert, die Fachwerkhäuser interessieren mich, hier gibt es viele Details und ehr- und auch merkwürdige Inschriften wie „Wehret ihr zeitlicher kommen, wolteich sein gefolget“ zu entdecken“. Irre!
Ein wenig kniffliger werden die Fragen unterhalb der Kirchtreppe. Um die siebte Antwort zu erhalten, muss ich wohl oder übel die Steinstufen herauf, bis zur evangelischen Kirche.
Dort wende ich mich nach links, denn auch zur katholischen Kirche St. Peter muss ich eine Frage beantworten. Echt, dieser berühmte Architekt hatte hier seine Finger im Spiel? Ich bin beeindruckt.
Zurück geht es ins Zentrum des Städtchens Kettwig, meine Füße brennen, doch so kurz vor dem Ziel gebe ich bestimmt nicht auf. Unter schattigen Bäume schlendern Marktbesucher, Einkaufstaschen unterm Arm geklemmt. Ich glaube, ich träume: diese idyllische Szene könnte sich genauso in Avignon oder einem anderen pittoresken Provence-Städtchen abspielen!
Wann hier die Markttage sind, weiß die freundliche Kettwigerin genau. Vor dem Rathaus thronen eindrucksvollen Skulpturen, die „BREKLOSKU“ von Werner Graeff ist immer schon mein Liebling, auch weil der Künstler ein Freund meiner Eltern war.
Der Märchenbrunnen plätschert freundlich vor sich hin, zwei Knaben nähern sich dem Nass, suchen Abkühlung. Das sind doch? Genau, meine Freunde von vorhin haben ebenfalls hierhin gefunden. Das „Haus im Engel“, erbaut von Wilhelmus Engels und seiner Frau Elisabeth, prangt in der Schieferpracht des Bergischen Landes. Jetzt noch schnell die letzte Frage beantworten. Flugs ist das Lösungswort gefunden, ich habe mir eine kleine Belohnung verdient, die ich immer sonntags am Stand der HVV-Gästebetreuer am Mühlengraben abholen kann.

Wanderkarten

Ein Arbeitskreis der Gästebetreuer des HVV hat vier Wanderkarten neu aufgelegt. Frisch erschienen sind die Karten mit den Rundwanderwegen „Westlicher Leinepfad“, „Um Schloss Landsberg“ und „Kettwiger Stadtwald“. Zwischen sechs und zehn Kilometern variieren die Strecken, die Wanderdauer wird mit zwei bis drei Stunden angegeben. Erhältlich sind die Karten im Kettwiger Reisebüro, Bürgermeister-Fiedler-Platz 3.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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