Sturmtief Niklas: Bäume knicken um / Bleche und Ziegel drohen wegzufliegen
Essen. Sturm Niklas beschäftigt seit gestern Morgen die Kettwiger Feuerwehr. „Der erste Einsatz kam gegen sechs Uhr“, sagt Klaus-Peter Stichel, Kettwiger Gesamtlöschbrandmeister.
An der Werdener Straße war in den frühen Morgenstunden ein Baum umgekippt. Weitere Bäume und Äste folgten. Lediglich der Verkehrsunfall an der Ringstraße war nicht sturmbedingt.
Gegen Mittag drohten Abdeckbleche auf einer Mauer an der Bachstraße losgerissen zu werden. Für Oberfeuerwehrmann Marc Stiehler und Unterbrandmeister Ulrich Peters stellten sie kein Problem dar. Binnen weniger Minuten hatten die beiden vom Korb ihres Leiterwagens die Bleche entfernt. Kaum waren sie fertig, erreichte die Besatzung der nächste Einsatz: In Bredeney drohten Dachziegel auf die Straße zu fliegen.
„Bis zum Mittag waren allein in Kettwig 45 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz“, sagt Stichel.
Im restlichen Stadtgebiet war es eher ruhig . „Wir hatten insgesamt 71 Einsätze im gesamten Stadtgebiet“, erklärt Carsten Cornelißen, Wachabteilungsleiter der Essener Berufsfeuerwehr, am frühen Dienstagnachmittag. Zusätzliche Kräfte der Berufsfeuerwehr seien wegen es Sturmes nicht im Dienst. „Wir sind in Essen dank der Freiwilligen Feuerwehren gut aufgestellt“, sagt Cornelißen.
Die Sturmschäden hielten sich in Grenzen. „Der Essener Norden ist derzeit weniger betroffen als der Süden“, so der Wachabteilungsleiter. Schwere Einsätze habe es allerdings nicht gegeben. „Im Vergleich zu anderen Städten haben bis jetzt noch Glück gehabt.“
Deutsche Bahn stellt Nahverkehr ein
Weniger ruhig verlief der Tag für die Reisenden der Deutschen Bahn. „Aufgrund der Vielzahl der Streckenbeeinträchtigungen durch den Sturm ‚Niklas‘ ist der Nahverkehr in ganz NordrheinWestfalen ab 11 Uhr für heute vollständig eingestellt.“ Das bestätigte Bahnsprecher Franz Heumüller gegen 14 Uhr. „Zehn Strecken sind noch gesperrt. In Essen ist die S 1 zwischen Hauptbahnhof und Bochum betroffen.“ Landesweit stünden derzeit über hundert Züge in den Bahnhöfen.
„Wir setzen alle verfügbaren Kräfte ein, um die umgestürzten Bäumen von den Gleisen und Oberleitungen zu beseitigen.“ Wann die Züge wieder fahren sei ungewiss. Die Reisenden würden in den Bahnhöfen entsprechend betreut. Vor Ort berieten Berater dieFahrgäste über andere mögliche Verbindungen. Außerdem würden sie mit Getränken versorgt.
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Die Bahn teilt mit, dass Fahrgäste, "die aufgrund von sturmbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht wie geplant durchführen können, ihre Fahrkarte und Reservierung im DB Reisezentrum kostenlos erstatten lassen können. Ergänzend zu den freiwilligen Kulanzregelungen der DB können die betroffenen Fahrgäste auch die gesetzlichen Fahrgastrechte in Anspruch nehmen.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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