Ernte 2015 durchwachsen
Kettwig. Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Ernte fällt in diesem Jahr besser als 2014 aus. Aber je nach Bodenart variieren die Erträge. Bei der Ernte selbst hatten die heimischen Landwirte bislang Glück: Sie konnten das Getreide trocken ernten.
„Bei der Gerste ist es in diesem Jahr gut gelaufen“, meint der Kettwiger Landwirt Einhart im Brahm.
Unter der zeitweisen Trockenheit litten aber Teile des Weizens. „Auf den schweren lehmhaltigen Böden war das kein Problem. Aber auf den sandigen-steinigen Böden fehlt der Regen schon.“ Dabei liegen gute und weniger gute Böden oft weniger als zwei Kilometer auseinander.
Zufrieden ist im Brahm mit dem Ertrag des Brotroggens. Ob sich der Anbau gelohnt habe, zeige sich aber noch. „Roggen ist überwiegend eine deutsche Sache.“, sagt der Landwirt. In Deutschland wird rund ein Viertel des weltweiten Ertrags von jährlich rund 16 Millionen Tonnen (2013) geerntet. Nur in Rußland und Polen werden ähnlich hohe Mengen gedroschen.
Auf rund 30 Hektar baute im Brahm das Brotgetreide an. Rund die Hälfte seines gesamten Getreides (Gerste, Roggen, Weizen) sei abgeerntet. „Trocken. In diesem Jahr mussten wir das Getreide noch nicht trocknen“, ist der Landwirt froh.
„Wie die Rübenernte ausfällt, vermag ich aber noch nicht abschätzen“, erklärt der Kettwiger. Bislang sei er mit den Erträgen zufrieden.
„Mit der Getreideernte sind wir rundum zufrieden“, sagt der Werdener Biolandwirt Dr. Günther Maas. „Die Getreideernte war für einen reinen Biobetrieb in diesem Jahr überdurchschnittlich gut.“
Die zeitweise Trockenheit führte dazu, dass weniger Unkraut wuchs. „Im Gegensatz zu konventioneller Landwirtschaft profitieren Biobauern hier von trockeneren Jahren.“ Denn über seinen Äckern fallen jährlich rund 900 Millimeter Niederschlag. Für den optimalen Getreideanbau zu viel. „Aber auch hier spielt die jeweilige Bodenbeschaffung natürlich eine Rolle.“
Gut gelaufen sei auch die (bisherige) Kartoffel -, Mais- und Gemüseernte.
Doch wo Licht ist, sei auch Schatten. Ertragseinbußen verzeichnet der Biolandwirt beim Heu- und Weidegrasertrag. „Da ist es in diesem Jahr schlechter. Und selbst Niederschläge von bis neun Millimetern, wie gelegentlich in den vergangenen Wochen, bringen nicht so viel.“ Nach zwei Sonnentagen seien diese Menge schon wieder verdunstet.
„Aber dank unserer Direktvermaktung im Hofladen und beim Werdener Markt können wir nicht klagen.“ Er wünscht sich nun, seine Bioprodukte auch auf dem Kettwiger anbieten zu können. „Ich stehe schon auf der Warteliste. Aber die ist lang.“
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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