Weiße Flotte startet ins Jahr 2013 - Feierstunde 80 Jahre Weiße Flotte - Fahrten nach Berlin und Münster
Willkommen im Jahr 2013, „Weiße Flotte Baldeney“. 80 Jahre ist das Schifffahrtsunternehmen inzwischen alt, feiert diesen runden Geburtstag natürlich zünftig mit einer großen Hafenparty am 1. September. Rein unternehmerisch gehören Geschäftsführer Franz-Josef Ewers und seine Mitarbeiter inzwischen auch zu den „Best Agern“. Doch auf bereits erworbenen Lorbeeren ruhen sie sich nicht aus. Das Jahr 2013 hält viele Neuerungen parat. Für Mitarbeiter und Fahrgäste.
Der 13. April ist so ein Tag. Auf den ersten Blick ein ganz gewöhnlicher Samstag. Doch nicht nur für Pressesprecher Alexander Farkas und die „MS Heisingen“ wird es ein wohl unvergesslicher Tag. Erstmalig in der Historie der „Weißen Flotte“ verlässt ein Schiff die Gewässer Nordrhein-Westfalens und macht sich auf den Weg nach Berlin. Farkas erzählt: „Es war schon eine logistische Herausforderung. Schließlich sind wir kein Kreuzfahrtschiff. Das heißt, wir mussten passende Hotels und Anlegestellen finden, uns ein Konzept für das Schiff ausdenken, verschiedene Ruhebereiche für Mitarbeiter und Gäste gestalten, die Lichtanlage erneuert und viele andere Kleinigkeiten repariert. Doch jetzt haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und ich freue mich wahnsinnig auf diese Tour.“
Anscheinend nicht nur er. Denn ruckzuck war die Fahrt nach Berlin und wieder zurück nach Essen ausgebucht, so dass sich Ewers und Farkas kurzentschlossen entschieden noch eine Drei-Tages-Fahrt nach Münster und wieder zurück vom 22. bis zum 25. August ins Programm aufzunehmen. Wer jetzt aber glaubt, dass angesichts dieser neuen Wege die Traditionen der „Weißen Flotte“ dem Drang nach neuen Betätigungsfeldern zum Opfer fallen, der muss sich eines besseren belehren lassen. Franz-Josef Ewers macht dies nachhaltig deutlich: „Unser Herzstück bleiben die Linienfahrten auf dem Baldeneysee und die Fahrten nach Kettwig. Aber dank unserer Sonderfahrten und Aktionen, wie den Trauungen auf dem See oder die Piratenfahrten für Kinder, konnten wir trotz eines verheerenden Frühsommers zum dritten Mal in Folge schwarze Zahlen schreiben. Das macht uns schon stolz.“
Stolz sind Ewers und sein Pendant Joachim Exner von der „Weißen Flotte Mülheim“ auch auf die intensivierte Zusammenarbeit.
"Unser Herzstück bleiben die Linienfahrten auf dem Baldeneysee und die Fahrten nach Kettwig."
So wurden etwa die Zeitpläne für das Umsteigen in Kettwig besser aufeinander abgestimmt. Außerdem akzeptieren beide Unternehmen die Saisontickets des Partners und gehen auch bei der Aquise der Vorverkaufsstellen und dem Online-Ticketing gemeinsame Wege. Joachim Exner erklärt: „Wir haben viele Gemeinsamkeiten, doch die mussten wir verwaltungstechnisch erst einmal zusammenfügen. Das uns das gelungen ist macht uns noch stärker und auch ein wenig stolz.“
Weiter ausgebaut werden nach den Vorstellungen von Ewers auch die Fahrten des Piratenschiffs „MS White Pearl“, die jetzt nicht nur während der Sommerferien ins Angebot der Ferienfreizeit des Fachbereichs Schule eingebaut wird, sondern die zudem auch den Rhein-Herne-Kanal erobert. „Deutlich erweitert haben wir auch das Angebot bei den Trauterminen auf dem Baldeneysee. Dank der guten Kooperation mit dem Standesamt können wir jetzt auch Termine an Samstagen anbieten.“ Außerdem gibt es erste Interessenten, die auch ihren Junggesellenabschied gerne auf dem Baldeneysee feiern würden.
„Deutlich erweitert haben wir auch das Angebot bei den Trauterminen auf dem Baldeneysee. Dank der guten Kooperation mit dem Standesamt können wir jetzt auch Termine an Samstagen anbieten.“
Trotz aller Änderungen und Erweiterungen bleiben die Preise für die Linienfahrten auf dem Baldeneysee stabil. Pauschal um einen Euro erhöht wurden dagegen die Preise für die Sonderfahrten. Pressesprecher Alexander Farkas erklärt: „Mit dieser moderaten Erhöhung mussten wir der Anhebung der Mehrwertsteuer auf Sonderfahrten von sieben auf 19 Prozent Rechnung tragen.“
Klingt eigentlich nach einem rundum gelungenen Gesamtauftritt der „Weißen Flotte“. Doch zufrieden geben will sich Ewers damit noch lange nicht. So sicherte er sich dank einer geteilten Ausbildung mit der EVAG zwei neue Bootsmanns-Anwärter, die zudem bei der EVAG auch als Straßenbahnfahrer ausgebildet werden. „Diese beiden neuen Kräfte haben wir auch dringend gebraucht. Und diese zweigeteilte Ausbildung bringt für alle eigentlich nur Vorteile.“
Vorteile bringen soll auch die geplante Verlegung des Anlegers Baldeney in Richtung des „Seaside Beach“. Doch noch verhindern eine nicht ganz geklärte Finanzierung, die Wegerechte und auch die Statik des neuen Anlegers eine Verwirklichung. Dennoch gibt sich Ewers auch hier zuversichtlich. „Das wird noch ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende können alle davon nur profitieren. Daher bin ich zuversichtlich, dass es gelingt.“ Bis zum Saisonstart am 28. April wird sich zumindest in dieser Hinsicht aber nichts tun. Die erste Schleusenfahrt findet am 1. Mai statt und ihre ersten Stippvisiten auf dem Baldeneysee gibt die „Weiße Flotte“ klassisch über die Osterfeiertage ab.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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