Ein Tortentraum - 15 junge Bäcker zog es ins Eckhaus
Es duftet nach frischen Erdbeeren, verführerischer Schokolade und unwiederstehlicher Erdbeermarmelade im Jugendhaus Eckhaus in Kettwig. Dazu locken bunte Streusel, kiloweise Zucker und frische Mandeln zum Naschen ein. Keine Frage, die 15 Kinder, die im Eckhaus zusammen Torten backen wollen, haben alles richtig gemacht.
Die Oberbäckerin heißt an diesem Tag Andrea Weber und die hat die quirligen Nachwuchskonditoren voll im Griff. Dank der Vorarbeit muss auch niemand bei sommerlichen Temepraturen am Ofen schwitzen. Andrea Weber hat am Vortag schon die Backkönigin gemimt und 15 Tortenböden vorbereitet und darauf eine Basis aus Vanillecreme geschaffen. Wer sich nun fragt, was denn da noch an Arbeit bleibt unterschätzt die zwei Stunden, in denen die Kinder die Torten bearbeiten sollen.
An Zutaten mangelt es nicht
Es gibt alle möglichen Beerensorten, Lebensmittelfarbe, Streusel und und und. Die Kinder können eine Glasur selbst färben und lernen, wie man sie richtig auf der Torte verteilt. Anschließend werden sie verziert, überraschen häufig - übrigens ohne Anweisung seitens der Leiterin - mit gesunden Zutaten.
Ein Tortenprojekt zieht allerdings nicht, wie vielleicht einige denken, nur Interessentinnen an. Nach anfänglichem Zögern sind auch die drei Jungen im Kurs mit Begeisterung bei der Sache. Nur scheint der Gedanke an gesunde Beeren bei ihnen nicht ganz so präsent zu sein. Aber schön sind ihre Torten auf jeden Fall. Außerdem dürfen sie die Torten selbst mit nach Hause nehmen. Jene stolze Eltern, die zuhause dann zuhause die Ergebnisse bewundern, sind aber anscheinend nicht die selben, die ihre Kinder dazu gezwungen haben, mitzumachen. Leonie (11) und Merle (9) zeigen ihre Versionen von Himbeertorte und bunter Torte und sagen dazu: „Wir haben uns selbst dazu entschlossen, mitzumachen“. Von den Eltern kamen wohl lediglich die fünf Euro Anmeldegebühr und der Tortencontainer.
Die Kinder sind begeistert von der Aktion
Die Ergebnisse nach zwei Stunden Arbeit sind völlig verschieden: hohe, niedrige, bunte und schichte Torten. Bei einer Torte wurde sogar lediglich der Tortenboden mit Streusel bestreut - fertig. Druck, daran weiter zu arbeiten, gibt es nicht. „Die Kinder sollen frei Schnauze kreieren“, sagt Andrea Weber. Ein Stück für die Projektleitung oder die Honorarkraft war dann leider nicht drin, viel zu stolz sind die Teilnehmer auf ihre Ergebnisse, davon wollen sie nichts abgeben. Denn Mama und Papa, Oma und Opa wollen schließlich auch probieren. Und in einen trainierten Nachwuchsbäckermagen geht schließlich auch noch das ein oder andere Stück Torte hinein.
Autor:Daniel Peters aus Essen-Kettwig |
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