Ein Relikt aus vergangenen Zeiten... - die Telefonzelle feiert Geburtstag
Vor 125 Jahren wurde das erste Münztelefon patentiert - lange Zeit waren die Häuschen in Gelb (später im Telekom-Magenta) ein wichtiger Bestandteil des Alltagslebens.
Denn, liebe Kinder und Jugendlichen von heute, war man unterwegs, musste man sich genau überlegen, ob und wo man die Möglichkeit hatte, andere Menschen telefonisch zu erreichen. In der eigenen Stadt kannte man sie in der Regel - die Telefonzellen-Standorte: Am Bahnhof (klar - auch für Reisende - hier stehen heute noch einige Exemplare), auf größeren Plätzen oder in der Postfiliale natürlich. Telefonieren konnte man trotzdem meist nicht sofort. Es gab ja schließlich auch noch weitere Kunden, die das Telefon dann mehr oder weniger lange blockierten.
Geduld mitbringen!
Endlich in der Zelle angelangt - der Geruch war manchmal eine große Herausforderung für die eigene Nase - kramte man mühsam nach Kleingeld oder war glücklicher Besitzer einer Telefonkarte. Rund um die praktische Karte in EC-Kartengröße bildeten sich schnell engagierte Sammler, die immer auf der Jagd nach besonders seltenen Exemplaren waren, tauschten und verkauften (gibt es die eigentlich noch - jetzt im Handy-Zeitalter?).
Und heute? Über 114 Millionen aktive SIM-Karten (also aktive Mobilfunkgeräte) gibt es 2014 in Deutschland - und das bei 80,8 Millionen Einwohnern. Dem gegenüber stehen laut Telekom derzeit gerade einmal noch 40.000 Telefonzellen (Vor acht Jahren waren es immerhin noch 110.000.). Und es werden weiterhin weniger - die Pflege und Wartung eines Häuschens kostet die Telekom laut eigenen Angaben rund 100 Euro im Monat - für diesen Betrag sollte also auch mindestens aus heraus ihr telefoniert werden. Liegen die Einnahmen deutlich darunter, wird der Standort aufgegeben.
Aber können wir trotz Mobilfunk wirklich auf die Telefonzelle verzichten? Wo gibt es überhaupt noch die Möglichkeit einen öffentliches Telefon zu benutzen? Wir haben schon eine Weile überlegt - zwei Standorte sind uns spontan eingefallen: in Werden am Bahnhof und in Kettwig auf der Wilhelmstraße. Steht bei Ihnen vielleicht auch noch eines der seltene Exemplare um die Ecke? Funktioniert das Telefon noch, oder ragen bei Ihnen auch nur noch die Kabel aus der Wand? Wir möchten sie sammeln - die letzten Telefonzellen Essens! Schicken Sie uns eine E-mail unter
redaktion@werdenkurier-essen.de
Oder machen Sie doch gleich selbst ein Bild Ihres Münzfernsprechers und laden Sie es hier hoch! Wir sind gespannt und sicher: Viele können es nicht sein?!?
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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