„Wertschätzung ist die beste Motivation!“
Einen seiner engagiertesten Musik-Förderer verliert das THG mit Beginn des kommenden Schuljahres. Nach den Sommerferien wird die langjährige Leiterin der Schulchöre und Musiklehrerin Maria Mohrmann-Meßing nicht an die Schule zurückkehren.
Über 30 Jahre gehörte die begeisterte Musikerin und Sängerin bereits zum Kollegium des THG. Begonnen hat die ausgebildete Konzertsängerin jedoch als Lehrerin für Deutsch, Sport und Literatur - allerdings: „Auch in diesen Fächern habe ich viel Wert auf Musik oder Tanz gelegt. Spiel- und Bewegungstheater gehörten ebenfalls dazu.“
Durch eine Zusatzstudium „Schulmusik“ in den 90er Jahren kam dann das Unterrichtsfach Musik dazu - und die eine oder andere AG. „Chöre haben mich immer schon begeistert“, schmunzelt Mohrmann-Meßing in Erinnerung an die Anfangsphase. „Da habe ich dann eben welche ins Leben gerufen.“ Und das mit großem Erfolg - auch weit über die Grenzen Kettwigs hinaus. Und auch bei den Schülern kam ihr Engagement gut an - Nachwuchssorgen hatten ihre Chöre nicht.
Und obwohl gerade in den Unterstufen-Chören sicherlich die Freude am Singen im Vordergrund steht - ein gewisses Talent sollte schon vorhanden sein, oder? „Das wäre schon nicht verkehrt. Ich habe da für die Unterstufen ein bestimmtes Lied - den Sitz-Boogie, Kennen Sie den? Der hat verschiedene Höhen und Tiefen, verschiedene Tempi - den singen die Kinder dann. Man kann eigentlich da schon sehr gut sehen, wer ein Gefühl für Musik hat. Und dann heißt es üben - denn auch wenn es sich banal anhört: Singen lernt man nur durchs Singen!“
Gemeinsam mit ihrem Mann, der leidenschaftlich Cello spielt, schob sie noch weitere Projekt am THG an. Nachdem sie mehrere Geigen in den unendlichen Tiefen des THG wiedergefunden hatte, rief sie den Streicherunterricht ins Leben, gründete außerdem ein Vororchester. Den Kinder gefiel es - und es wurden immer mehr, und das, obwohl es sich stets um AGs im Freizeitbereich handelte. „Man muss die Schüler nur wirklich motivieren - und Wertschätzung ist immer noch die beste Motivation. Ob jetzt von meiner Seite oder natürlich auch durch die Familie und das Publikum bei den Aufführungen.“
Ihr Nachfolger konnte bereits während des laufenden Schuljahres einen Blick auf seinen zukünftiges Betätigungsfeld werfen. Oliver Wölbern heißt der (nicht mehr ganz so) Neue. „Ich schätze Frau Mohrmann-Meßing und ihre Arbeit hier wirklich sehr - und freue mich schon auf meine neue Aufgabe!“ Der bislang auch noch in Borbeck unterrichtende Wölbern wird im kommenden Schuljahr ganz ans THG wechseln. Und Maria Mohrmann-Meßing? „Mir wird ganz bestimmt nicht langweilig“, freut sich die Musiklehrerin. „ Ich betreue noch einige Projekte ehrenamtlich. Zum Beispiel haben mein Mann und ich Geld gesammelt für die Restaurierung einer Orgel in der Kirche St. Laurentius in Loburg/ Sachsen-Anhalt. Sie konnte rechtzeitig zum 300jährigen Jubiläum der Kirche wieder gespielt werden. Und es gibt bestimmt noch viele weitere Dinge, für die sich mein Engagement lohnt!“
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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