Sommer-Lesetipps

Zwei, drei Lesetipps für Erwachsene für den Sommerurlaub wollte sich der Kettwig Kurier bei Anne Wittbecker, der ehrenamtlichen Leiterin der kath.-öffentlichen Bücherei St. Matthias abholen, aber zwei, drei reichen dieser nicht...
„Ich habe kurz überlegt und dann die Informationen über die Bücher zusammengestellt“, lächelt Anne Wittbecker. Und siehe da: Es waren nicht zwei, drei Tipps, die sie dem lesefreudigen Ferienvolk mit auf den Weg geben wollte, sonderne in paar mehr.
Tipp Nummer eins: „Die Pfeiler des Glaubens“ von Ildefonso Falcones: „Wer wie ich schon mal in Andalusien Urlaub gemacht hat, findet alle Orte in diesem Schmöker wieder. Zudem ist es ein Buch, das alles hat: Abenteuer, Liebe und ein bisschen Geschichtsunterricht“, so Anne Wittbecker. Mit 926 Seiten ein echter Spaß für Leseratten und solche, die es werden wollen...
„Sturz der Titanen“ von Ken Follett
hat tatsächlich mit 1152 noch mehr Seiten, ist ebenfalls eine unterhaltsame Geschichtsstunde. Follett erzählt wie es zum ersten Weltkrieg und seinen Folgeereignissenkam, und zwar mit Protagonisten aus England, Deutschland und Russland. Der „Sturz der Titanen“ ist dabei der erste - in sich abgeschlossene - Teil einer Trilogie, die der Bestseller-Autor plant. „Das ist wirklich stark erzählt: Am Ende weiß man, warum es zum Weltkrieg kam, fragt sich aber gleichzeitig, wie das passieren konnte...“, so Wittbecker.
476 Seiten hat Michael Degens Werk „Familienbande“, in dem er über das kurze Leben des Michael Mann schreibt. „Ich habe schon viele Bücher über die Manns gelesen, das ist mein Thema“, erklärt Anne Wittbecker. „Und dieses Buch über das jüngste Kind von Thomas Mann finde ich gut.“
„Magnolienschlaf“ von Eva Baronsky ist mit 184 Seiten deutlich leichter fürs Handgepäck. „Es erzählt die Geschichte zweier Frauen unterschiedlicher Generationen, die eine Deutsche, die andere Russin, deren Vorurteile und Lebenserfahrungen den Umgang miteinander schwierig machen. Doch die eine ist Pflegerin, die andere benötigt Pflege...“, fasst Anne Wittbecker zusammen. „Toll beschrieben!“
„Die Dienstagsfrauen“ von Monika Peetz konnte man bereits verfilmt im Fernsehen sehen. „Aber es ist wie immer: Das Buch ist besser“, schmunzelt Anne Wittbecker. Leicht-humorig erzählt es die Geschichte der Freundinnen, die sich einst dienstags im Französischkurs kennenlernten. Um einer der Freundinnen über den Tod des Mannes hinwegzuhelfen, begeben sie sich auf Pilgerreise nach Lourdes - und gewinnen ganz erstaunliche Erkenntnisse...
„Die Mondspielerin“ von Nina George hat Anne Wittbecker besonders gut gefallen: „Ein herrliches Buch, eine Frau in Paris, die sich umbringen möchte, der genau das aber nicht gelingt. Das ist so wunderbar erzählt.“ Ohne ein Wort Französisch schlägt sich die 60-jährige Deutsche durch Frankreich, um sich zuletzt ins bretonische Meer zu stürzen. Ob ihr das gelingt? „Das ist eine so nette Geschichte, die beweist, dass ein Leben auch mit 60 Jahren nochmal anfangen kann“, freut sich Anne Wittbecker.
Wer harte Krimis mag, ist bei Adler Olsen richtig: „Erlösung“ ist der dritte Fall für Carl Morck und sein Sonderdezernat Q. „Alle drei Krimis sind klasse, aber auch hammerhart“, meint Anne Wittbecker. „Nichts für schwache Nerven und Spannung pur!“
Zum Schluss hält die Bücherei-Leiterin noch einen ganz besonderen Tipp bereit: Siri Hustvedts Werk „Der Sommer ohne Männer“. „Das ist meine Hörbuch-Empfehlung für den Sommer“, sagt sie. „Kopfhörer auf, Augen zu und genießen.“ So stellen wir uns den Sommer vor...

Die Bücherei:
Geöffnet: Die kath.-öffentliche Bücherei St. Matthias, Rheinstraße 158 in Auf der Höhe, hat während der Sommerferien immer mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Empfehlungen: Alle Bücher und das Hörbuch, die von Anne Wittbecker empfohlen werden, kann man dort ausleihen. „Wenn sie gerade verliehen sind, kann man sich vormerken lassen“, erklärt die Bücherei-Leiterin.
Bedingungen: Das Ausleihen von Büchern, Hörbüchern, aber auch DVDs oder Spielen in der Bücherei St. Matthias ist kostenlos - wenn man die Fristen einhält. Bücher werden in der Regel für vier Wochen ausgeliehen.