"Parcours" in Kettwig eröffnet - Ausstellung im Kunstraum läuft bis zum 16. Dezember
Was haben ein leeres Baustellenschild, eine scheinbar wahllos zusam-mengestellte Collage von alten Litfasssäulen-Plakaten und irrational wirkende 3d-Bilder gemeinsam? Sie bilden noch bis zum 16. Dezember den Kern der neuen Ausstellung im und vor dem „Kunstraum“ in den Scheidt‘schen Hallen an der Ringstraße 51.
Biegt der geneigte Kunstkenner oder auch ein zufälliger Besucher aktuell von der Ringstraße in Richtung „Kunstraum“ ab, wird er erst einmal stutzen. Doch ist er bei seinem gedanklichen Zwischenstopp in guter Gesellschaft. Mir ging es auf dem Weg zur Eröffnung der Austellung „Parcours“ in eben diesem Kunstraum genauso. Nach zwei, drei Sekunden intensiver Gehirnschwerstarbeit wurde mir dann klar, dass hier nicht Kondor Wessels ein Informationsschild für das Projekt „Seepromenade“ versehentlich vergessen hat. Nein, Pio Rahner heißt der Schöpfer dieses Werkes, das sinnigerweise den Titel „ohne titel Bauvorhaben“ trägt.
„Wir wollen hier im Kunstraum in Zukunft ein, bis zweimal im Jahr jungen Nachwuchskünstlern eine Plattform geben.“
Dass es an dieser Stelle und zum aktuellen Zeitpunkt natürlich perfekt als Eyecatcher für die Austellung wirkt. Dementsprechend glücklich zeigte sich auch Heinz Schnetger von der Kettwiger Grundstücksgesellschaft, die den „Kunstraum“ für diese Ausstellung an die beiden Organisatorinnen Susanne Elsässer und Stefanie Pluta vermietet hat. „Das Schild wirkt natürlich ungemein und zieht viele fragende Blicke nach sich, macht eben neugierig auf mehr. Das passt perfekt und ich bin gespannt, wie die Austellung angenommen wird.“
Susanne Elsässer erinnert sich an den Weg von der Idee bis hin zur Ausstellungseröffnung. „Wir beide hatten im Mai den ersten Gedanken, eine Plattform als mögliche Ausstellungsserie für Künstler zu schaffen, die gerade das Studium abgeschlossen haben und noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Wir finden dieses Projekt sehr spannend und hoffen sehr, dass wir es wirklich als Ausstellungs-Serie hier etablieren können.“
Ausstellung läuft noch bis zum 16. Dezember
Aktuell kommen die ausstellenden Künstler aus der ganzen Republik, vom Badischen übers Ruhrgebiet bis hin zu Berlin. Und genauso bunt, spannend und abwechslungsreich sich die Lebensläufe der Künstler lesen, so künstlerisch abenteuerlich wirkt auch die Ausstellung, in der Fotos auf große Objekte und Installationen treffen. Gemein ist allen diese unterschwellige Kritik an unserer schnelllebigen, urbanen Lebensweise. Als Kontrastpunkt bietet sich allen Ruhesuchenden der „Kunstraum“ bis zum 16. Dezember an. Einfach reinschauen, runterkommen und ein Baustellenschild oder alte Plakate auf sich wirken lassen. Klingt seltsam, ist es auch, funktioniert aber.
Unter dem Titel „Parcours“ haben die beiden freien Kuratorinnen Susanne Elsässer und Stefanie Pluta, die im künstlerischen Alltag ihre Heimat in der „Baustelle Schaustelle“ in Rüttenscheid haben, Werke von acht jungen Künstlern zusammengestellt. Die Ausstellung ist im Kunstraum an der Ringstraße 51 noch bis Sonntag, 16. Dezember, immer samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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