Die Veeh-Harfe: Ein Instrument, das glücklich macht

Der Ruhestand erlaubt der ehemaligen Lehrerin Hannelore Baxmeyer - sie unterrichtete viele Jahre Deutsch und Französisch am Gymnasium Werden -, sich mehr der Musik zu widmen. Für sich entdeckt hat sie dabei ein ganz besonderes Instrument: die Veeh-Harfe.

Harfe? Das ist aber ein schwierig zu bedienendes Instrument... „Nein, nein, diese Harfe ist leicht zu spielen“, verspricht die Kettwigerin, die seit 1973 in der Gartenstadt lebt.

Harfe, die leicht zu spielen ist ...

Und dann hat sie es beim Treffen in der Buchhandlung Decker dabei, das Instrument, spielt „Lasst uns froh und munter sein“ - und es hört sich toll an. „Versuchen Sie es mal“, sagt sie und lässt sich auch durch Beteuerungen über die eigene Unmusikalität nicht von der Idee abbringen. Endlich mal wieder ein Selbstversuch: Und siehe da, noch einmal erklingt „Lasst uns froh und munter sein“ und Hannelore Baxmeyer zupft sogar die zweite Stimme dazu...

„Leider sehr teuer“

Das Geheimnis des schnellen musikalischen Erfolges: Hermann Veeh entwickelte „seine“ Harfe, damit sein am Downsyndrom erkrankter Sohn zusammen mit der Familie musizieren konnte. Dabei erfand er ein Instrument, das nicht nur sehr schön klingt, sondern es auch Menschen, die noch kein Instrument spielen können, leicht macht, das zu lernen. Hinter die Saiten der Harfe wird ein Blatt geklemmt, auf dem mit Punkten der Weg eingezeichnet ist, den die Finger zupfen müssen... Mit ein bisschen Konzentration geht es gut, kommt noch Übung hinzu, wird es richtig klasse. „Die Harfe klingt allein schön, im Verband mit anderen natürlich voller, und wenn man die Lieder auch noch singt, fehlt eigentlich nichts mehr“, erklärt Hannelore Baxmeyer.
Ihre Harfe ist die größte, die gebaut wird, sie hat 37 Saiten, die natürlich immer wieder gestimmt werden müssen. „Das geht mit einem elektronischen Stimmgerät und dem entsprechenden Schlüssel sehr gut“, versichert die musikalische Rentnerin.

Konzert im Johann-Grimhold-Haus

Und Hannelore Baxmeyer wäre nicht sie, wenn sie ihre Freude an diesem Instrument nicht mit anderen teilen würde: Deshalb spielt sie seit einigen Monaten - oft zusammen mit einer Freundin - im Georg-Schriever-Haus. „Wir merken wie beim Klang der Harfen friedliche Stimmung aufkommt“, berichtet sie. „Unsere Lieblingsstücke sind die Kompositionen des Iren Turlough O‘Carolan, für die muss man aber wirklich üben. Aber das machen wir gern.“
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann das Veeh-Harfen-Ensemble mit Hannelore Baxmeyer am Mittwoch, 4. Dezember, 16 Uhr in einem kleinen Konzert im Saal des Johann-Grimhold-Hauses, Wilhelmstraße, erleben. „Dann spielen wir hauptsächlich Adventslieder, bei denen natürlich alle mitsingen können.“