Fröhliche Tage der offenen Tür bei der Freischlag Bildhauerwerkstatt
Bilder einer Ausstellung

Im März 2015 eröffneten Anette und Lukas Lenzing ganz am Ende des Gewerbegebietes Kettwig-Süd ihre Freischlag Bildhauerwerkstatt. 
Foto: Henschke
  • Im März 2015 eröffneten Anette und Lukas Lenzing ganz am Ende des Gewerbegebietes Kettwig-Süd ihre Freischlag Bildhauerwerkstatt.
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Die Ausstellung der im letzten Jahr in Kursen der Bildhauerwerkstatt „Freischlag“ entstandenen Werke konnte auch diesmal stattfinden. Der von Anette Lenzing informativ geführte Spaziergang durch die „Bilder einer Ausstellung“ machte nach so langer kulturloser Zeit einfach nur Spaß.

Im März 2015 eröffneten Anette und Lukas Lenzing ganz am Ende des Gewerbegebietes Kettwig-Süd ihre Räumlichkeiten. Bei gutem Wetter reizt die geräumige Freifläche zum Arbeiten in freier Natur. Es gibt Maschinenabende, externe Dozenten geben Kurse wie Schweißen, Holzschnitt oder Vergolden, auch werden regelmäßige Exkursionen unternommen. Anette Lenzing betont, wie wichtig man bei der Bildhauerschule Freischlag die Bedrohung durch Covid 19 nimmt: „Wir hatten mal geöffnet, dann geschlossen, haben auch jetzt noch nicht lange wieder auf. Wer weiß schon, was noch kommt. Zurzeit dürfen höchstens fünf Teilnehmer:innen gleichzeitig ans Werk, und dass auch nur mit aktuell negativem Testergebnis.“ Allerdings gebe es da eigentlich keine Absagen, da viele der Künstler:innen in medizinischen oder pädagogischen Bereichen tätig seien und daher bereits geimpft gegen Corona.

Bilder einer Ausstellung

In den Abend- und Wochenendkursen, während der Sommerakademie oder des berufsbegleitenden Studiums schufen Teilnehmer:innen Werke in den verschiedensten Materialien. Zu sehen waren Arbeiten aus Stein, Holz, Bronze und Ton, aber auch Zeichnungen zum Thema Körperstudien, sowie Holzdrucke und Kaltnadelradierungen. Zwar nur mit Anmeldung und Dokumentation laut aktuellen Regelungen, aber immerhin.
Eine thematische Überschrift der Bildhauerwerkstatt dürfte das Experiment der gekonnten Verschmelzung gegensätzlich scheinender Werkstoffe zu sein. Mit viel Mut traute sich zum Beispiel Ellen Wolf, ihrem Fisch aus geschwärztem Lindenholz echte, vergoldete Haifischzähne einzupflanzen und gläserne Augen zu verpassen. Für Susanne Rys waren viele Detailfragen zu klären, bis ihr scheinbar in Wasser eintauchender „Elefant“ Form angenommen hatte. Geradezu metaphorisch sind Körper, Stoßzähne und Rüsselspitze des Tieres aus Bronze gegossen und teils poliert, halb verschwunden in einem „Teich“ aus massivem Serpentingestein, das Ganze scheint über einer Edelstahlplatte zu schweben.

Ikonische Figuren

Der „Fauteuil“ von Ulrike Ritterbusch überrascht mit einer Fusion von Baumberger Sandstein und bunten Epoxidharzkugeln. Ulrike Kösters hat roten Travertin bearbeitet, ihre Faszination an konvexen und konkaven Formen gilt dem „innen“ und dem „außen“. Rosmari Trilling schafft aus ausgewählten italienischen Steinen stetig neue Formen, etwa abstrakte Stelen oder minimalistische Köpfe. So entlockte sie ligurischem Port d‘Oro einen leicht wirkenden Frauenkopf mit flatterndem Haarschweif. Mit ikonischen Figuren beschäftigte sich Anette Pühler. Ihre „Steinzeit Nana“ aus grünem Serpentin erinnert an altsteinzeitliche Venusfigurinen und an die lebenslustigen Frauenkörper der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle. Sinnliche, voluminöse weibliche Körper mit viel Rundungen und überbetonten Geschlechtsmerkmalen.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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