Bestseller-Theater - „Gut gegen Nordwind“ nach Daniel Glattauer im Rathaustheater
„Gut gegen Nordwind“, das Bühnenstück nach dem Bestseller von Daniel Glattauer kann man noch bis 17. April im Theater im Rathaus erleben. „Das Stück hat das Zeug zum Klassiker“, ist sich Regisseur Peter Kühn jetzt schon sicher.
Die Theaterfassung versteht man natürlich auch, wenn man den Roman nicht gelesen hat: Emmi und Leo lernen sich durch Zufall, genauer gesagt durch einen Tippfehler, per E-Mail kennen. Fortan schreiben sie sich Mails - eine ganz besondere Romanze beginnt...
Emmi, das ist auf der Rathaustheater-Bühne Dominique Siassia. Sie hat „Gut gegen Nordwind“ bereits in Stuttgart gespielt. „Ich war damals so gespannt, wie man das auf die Bühne bringt - und es ist so gelungen“, berichtet die Duisburgerin, die an der Folkwang-Universität studiert hat. Leo, das ist Ole Eisfeld: „Ich bin ganz neu, deshalb wird es in Essen auch ein ganz neuer, frischer Abend“, verspricht der Hamburger.
Wie bringt man einen E-Mail-Roman auf die Bühne? „Eigentlich inszeniert man zwei Stücke, die man dann wieder zusammenführt“, verrät Peter Kühn, der sich als moderner Geschichtenerzähler versteht. „Es gibt Emmis Raum und Leos Raum; aber die beiden haben natürlich niemals Kontakt auf der Bühne, sie schreiben sich schließlich nur.“ Die beiden Schauspieler sehen sich niemals an, bleiben jeweils in ihrer eigenen Welt. „Das ist eine Herausforderung, etwas zum Weiterwachsen als Schauspieler. Ich habe noch nie so viel Text gelernt“, ist sich Dominique Siassia sicher. „Wir sabbeln da 75 Seiten durch“, grinst Ole Eisfeld. Peter Kühn fasst zusammen: „Man sieht selten so verzweifelte Gesichter - am Anfang - wie bei diesem Stück. Aber das legt sich dann schnell...“
Und für den Zuschauer habe es den besonderen Effekt, dass er immer einen Wissensvorsprung hat, weil er ja beide Protagonisten sieht, während die sich nicht sehen... „Die Vorlage die Glattauer uns da geliefert hat, ist so intelligent - und ich meine damit nicht intellektuell, sondern wirklich intelligent - geschrieben, da stimmt jedes Wort, alles ist dramaturgisch sehr klug gesetzt. Und es ist ein Frauenstück“, meint der Regisseur. „Nein das stimmt nicht“, findet Siassia. „Ich habe in Stuttgart von so vielen Männern gehört, dass es ihnen sehr gut gefallen hat!“
Aber diese Frage können sich ja alle Damen und Herren, die ins Theater im Rathaus gehen, dann selbst beantworten. Das Stück ist bis 16. März sowie vom 21. März bis 17. April dort zu sehen, Karten gibt es unter der Rufnummer 0201/2455555.
Autor:Silke Heidenblut aus Essen |
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