Tierschützer suchen Mitstreiter und Sponsoren
Im Tierschutz war Uwe Dilthey schon lange aktiv, arbeitete ehrenamtlich in einer Tierauffangstation mit. Dass er gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Juli 2012 einen eigenen Tierschutzverein gründete, lag aber einzig und allein an Desio.
Der Vierbeiner hatte sein ganzes Leben auf der Straße verbracht. Tierschützer hatten ihn aus dem Tierheim Smeura in Rumänien übernommen. „Doch Desio hätte nicht nach Deutschland kommen dürfen, er kannte nichts“, erinnert sich Uwe Dilthey. Menschen gegenüber war der Vierbeiner mehr als zurückhaltend. Er ließ sich kein Geschirr umbinden, er traute sich nicht auf Fliesen zu laufen oder aus einem Edelstahlnapf zu fressen.
Es dauerte Wochen, bis Desio so weit war, dass er die Räume der Hundeauffangstation zu einem kleinen Spaziergang verlassen konnte. „Wir haben weiter mit ihm Maulkorbtraining gemacht und versucht, ihm das Autofahren beizubringen. Doch sobald die Klappe sich schloss, wurde er panisch“, erinnert sich Uwe Dilthey.
Als im Sommer 2010 die Auffangstation an einen anderen Tierschutzverein übergeben wurde, musste auch für Desio eine Lösung gefunden werden. „Mehrere seriöse Vereine und Tierschutzorganisationen rieten uns, diesen völlig unvermittelbaren Hund einzuschläfern, um ihm ein weiteres Zwingerleben zu ersparen“, so Dilthey. Der wollte Desio dieses Schicksal jedoch ersparen und übernahm den Vierbeiner als Dauerpflegehund. „Er konnte aber unmöglich zu anderen Hunden mit in die Wohnung.“ Kurzerhand machte sich Dilthey auf die Suche nach einem kleinen Mietgrundstück, wo ein neues Zuhause für Desio entstehen sollte. An der Heißener Straße 252 a wurde er fündig.
Im September 2010 begannen die Aufbauarbeiten für Desios erstes Zuhause. „Ich habe mich jeden Tag um ihn gekümmert, er hat erstmals erfahren dürfen, was es heißt, Zuwendung zu bekommen, sich irgendwo heimisch zu fühlen.“ Lange konnte der Vierbeiner sein Glück jedoch nicht genießen. Eine Tumor-erkrankung setzte Desios Leben vor knapp einem Jahr ein Ende. „Auf dem Gelände, wo Desio einige Monate glücklich war, entstand anschließend Stück für Stück das heutige Vereinsdomizil von Pro Vita Animale“, erklärt der Vorsitzende. Seit Gründung des gemeinnützigen Vereins machen sich die Mitglieder in der Vermittlung von Hunden stark. „Dabei arbeiten wir mit Tierschützern aus dem In- und Ausland zusammen.“
Zudem versucht „Pro Vita Animale“ eine Öffentlichkeit zu schaffen für die Belange des Tierschutzes.
Noch ist die Hundeauffangstation an der Heißener Straße, die im März noch einmal erweitert wurde, nicht fertig. „Wir suchen Sponsoren, die uns mit Baumaterial unter die Arme greifen können. Aber auch Sach- und Futterspenden sind willkommen“, so Uwe Dilthey. Gassigänger, die die Vierbeiner während der Zeit betreuen, in der sie in der Schönebecker Auffangstation auf ein dauerhaftes neues Zuhause warten, sind den Tierschützern von Pro Vita Animale immer willkommen. „Das gleiche gilt für Leute, die uns und unsere Arbeit mit Mitgliedsbeiträgen oder Futterspenden unterstützen möchten.“
Die Tierschützer sind von Montag bis Freitag von 12 bis 14 Uhr und 16.30 bis 18 Uhr an der Heißener Straße erreichbar. Samstags ist die Hundeauffangstation von 12 bis 16 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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