"Schönebecker helfen Kindern": Bescherung im Spatzennest
So ganz genau wussten die Verantwortlichen von BVV und Bergbaukolonie nicht, ob ihre Idee angenommen werden würde. "Schönebecker helfen Kindern" - unter dieses Motto hatten sie den diesjährigen Schönebecker Nikolausmarkt gestellt. Und eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Der kleine Tisch im Eingangsbereich der Festwiese füllte sich den Nachmittag über mehr und mehr. Viele Familien hatten bunte Päckchen gepackt mit Spielzeug und Kuscheltieren. Oftmals waren es die Kinder, die die Präsente schüchtern, aber stolz überreichten. In dem Gefühl, auch anderen damit eine Freude zu Weihnachten zu bereiten.
Auch ein älterer Herr entschloss sich am Veranstaltungstag spontan zu helfen. Ein Präsent hatte er im Vorfeld zwar nicht besorgt, aber er zeigte sich erfinderisch. Kurzerhand drehte er um und schaute sich an den verschiedenen Verkaufsständen nach einer netten Überraschung für die kleinen Spatzen um. Beim Haus Bruderhilfe Essen wurde er fündig. Eine wunderschöne Holzeisenbahn fiel ihm ins Auge. Der hilfsbereite Marktbesucher erstand das Spielzeug und übergab es Harald Häde. Der Vorsitzende des BVV Schönebeck kümmerte sich gemeinsam mit seiner Frau um den Geschenketisch. Und der war am Abend pickepacke voll.
Die Holzeisenbahn und die vielen anderen bunten Pakete sind inzwischen bei den kleinen Spatzen an der Zweigstraße angekommen. Vertreter beider Vereine sowie der SPD Bedingrade Schönebeck - die hatte die Idee aufgegriffen und sich mit einer Spendenaktion beim traditionellen Grünkohlessen angeschlossen - überbrachten Pakete und einen mit 482 Euro dotierten Spendenscheck persönlich. Standortleiterin Tanja Zirbes freute sich über die Unterstützung. "Wir sind ja erst seit Februar hier und haben noch eine Menge Dinge, die wir umsetzen möchten." Das Geld soll in die Einrichtung eines Therapieraums in der oberen Etage des neuen Spatzennestes fließen. "Da fehlt es uns noch an Material", so Zirbes.
Zwölf Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren können in der Einrichtung des Deutschen Kinderschutzbundes Aufnahme finden. "Sie kommen aufgrund akuter Krisen in ihren Familien zu uns", erklärt die Standortleitung. In der Bergeborbecker Einrichtung leben sie in zwei Gruppen. Fünf Plätze stehen in der Gruppe der Zwei- bis Fünfjährigen zur Verfügung, sieben für ältere Kinder (4 bis 10). Betreut wird jede der Gruppen von einem Team aus 12 Mitarbeitern. Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr sind die Fachkräfte vor Ort.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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