Ideensammlung für den Erhalt der Kirche St. Antonius Abbas läuft hinter den Kulissen
Schönebecker glauben weiter, dass sie es schaffen können

Die Gemeindemitglieder in Schönebeck arbeiten hinter den Kulissen weiter an Ideen für den Erhalt ihrer Kirche.  | Foto: Debus-Gohl
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  • Die Gemeindemitglieder in Schönebeck arbeiten hinter den Kulissen weiter an Ideen für den Erhalt ihrer Kirche.
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In St. Antonius Abbas werden weiter Ideen zum Erhalt der Kirche gewälzt Sie ist gut besucht an diesem Sonntag, die Festwiese der Gemeinde St. Antonius Abbas. Neben Bücher- und Trödelständen werden bei strahlendem Sonnenschein Waffeln und Reibekuchen verkauft, für Kinder gibt es eine Spielstraße und Bastelstände. Doch trotz ausgelassener Stimmung - eine Frage steht weiter im Raum: Kann das Gotteshaus am Kiek Ut erhalten bleiben?

Die Gemeindekirche in Schönebeck soll bekanntlich im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) geschlossen werden. Von den vier Kirchen, die der Pfarrgemeinde St. Josef angehören, sollen langfristig nur zwei bestehen bleiben. Bereits Ende 2017 fiel die Entscheidung: St. Antonius Abbas gehört neben der St. Paulus Kirche in Gerschede voraussichtlich nicht dazu. Schlichtweg nicht mehr „notwendig für das pastorale Arbeiten“ sei die Kirche, die von vielen Schönebeckern jedoch als fester Ankerpunkt der Region empfunden wird.

Gemeinsam die Schließung verhindern

Die Gemeinde wehrt sich seit jeher gegen das Vorhaben, will eine Schließung verhindern. Denn Jung und Alt sind hier fest verwurzelt, immer wieder betonen Gemeindemitglieder den engen Zusammenhalt und das hohe Engagement, das die Gemeinde St. Antonius Abbas auszeichnet. Nicht zuletzt deshalb will sich hier niemand zufrieden geben mit dem Gedanken, dass die geliebte Kirche womöglich sogar der Abrissbirne zum Opfer fallen könnte. Der Protest gegen die Entscheidung erklang in der Vergangenheit bereits lautstark, in Erinnerung bleibt neben einigen Aktionen der Gemeindemitglieder und des Fördervereins auch der „Thesenanschlag“ von Pastor Benno Brengelmann, der zum Jahreswechsel 2018 für Aufruhr und viel Diskussionsstoff sorgte. Doch auch wenn ein Abriss nur als letztes Mittel gilt: bei vielen Gemeindemitgliedern bleibt die Angst, dass ihre Kirche bald das gleiche Schicksal ereilt, wie bereits zahlreiche andere Gemeindekirchen in Essen, die in den letzten Jahren abgetragen wurden.

Realistische Pläne für die Weiterverwendung

„Natürlich hat zwar niemand den ausdrücklichen Wunsch, das Kirchengebäude abzureißen“, weiß Fritz Brüggemann, Vorsitzender des Fördervereins St. Antonius Abbas, der im Jahre 2006 zur Erhaltung der Kirchengemeinde ins Leben gerufen wurde. Doch nun müsse man realistische Pläne für eine Weiterverwendung ohne finanzielle Unterstützung der Pfarrei entwickeln, um das Gebäude auch tatsächlich erhalten zu können. Zu diesem Zweck wurde Anfang 2018 ein Sachausschuss gegründet, der derzeit eifrig Ideen zur Umfunktionierung des Kirchengebäudes sammelt. In der zweiten Jahreshälfte wollen die ehrenamtlichen Mitglieder dann bei einer Gemeindeversammlung neue Ergebnisse präsentieren und diskutieren.

Zentraler Treffpunkt für den ganzen Stadtteil 

Aktuell befinde man sich daher in einer „kreativen Arbeitsphase“, in der hinter den Kulissen vor allem die Ideenfindung im Vordergrund stehe. Denn auch, wenn die Hoffnung, die Kirche in ihrer jetzigen Funktion zu erhalten, langsam schwindet, wolle man das Gebäude nach der Entweihung weiterhin als zentralen Treffpunkt für alle Schönebecker bewahren. Denkbar wären dafür zum Beispiel eine Musikhalle oder Gastronomieeinrichtung, meint Fritz Brüggemann. Dafür hoffe man auf viele kreative Einfälle des Sachausschusses. Ein wenig Zeit bleibt den Verantwortlichen noch, bis es richtig ernst wird. Denn zunächst müsse unter anderem über die Zukunft der St. Pauluskirche entschieden werden, erklärt Brüggemann.

Neues Dach ist nicht finanzierbar

Bis dann letztendlich eine konkrete Lösung für St. Antonius Abbas vorliege, sei es jedoch wichtig, das Gotteshaus in guter Beschaffenheit zu erhalten. Denn wenn seitens des Bistums keine Gelder mehr fließen, seien große Reparaturen am Gebäude nicht mehr zu stemmen. „Wenn zum Beispiel der Blitz einschlägt“, weiß der Vorsitzende des Fördervereins, „dann ist es kaum möglich, die Dacharbeiten mit Fördergeldern zu finanzieren“. 

Text: Alicia Roetering

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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