Gemeinde macht bei "Miteinander in Borbeck" auf dem Germaniaplatz auf neues Angebot aufmerksam
Reparaturen am Drahtesel: Mobile Werkstatt kommt freitags nach Borbeck
Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) hatte im letzten Jahr zusammen mit dem Kirchenladen "mittendrin" und dem Sozialpsychiatrischen Zentrum die Idee, Borbecker Bürgern auf einem „Markt der Möglichkeiten“ Information, Beratung und Austausch anzubieten und gleichzeitig das Netzwerk der Akteure im Stadtteil zu stärken.
Im Oktober 2018 stellten sich bei der Aktion "Miteinander in Borbeck" Einrichtungen, Vereine und soziale Dienste vor. Das neue Format lockte so viele interessierte Besucher auf den Germaniaplatz, dass der BBVV als Hauptveranstalter direkt eine Folgeveranstaltung plante. Die ging jetzt über die Bühne.
Gesundheit, Sicherheit, Zusammenleben
An 20 Ständen konnten sich die Besucher zu den Themen Gesundheit, Sicherheit, Alter und Zusammenleben in Borbeck informieren.
Auch Basteltische für Kinder, leckere Waffeln, Kaffee und Suppe warteten auf Groß und Klein. Jürgen Raudczus vom Kulturhistorischen Verein Borbeck hatte im Oktober mit seiner Kürbissuppe viele Besucher glücklich gemacht. Passend zum Monat Mai gibt es diesmal selbstgekochte Spargelcremesuppe. Und auch die kommt wieder bestens an.
Werkzeuge und notwendiges Equipment mit dabei
Während die 14 Kids der Tanz-AG des offenen Ganztags der Dürerschule ihr Können zeigen, kommt am Stand der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Borbeck-Vogelheim das mitgebrachte Werkzeug zum Einsatz. Die mobile Fahrradwerkstatt ist mehr als gut für ihre Aufgabe gerüstet. Von Fahrradschläuchen und Bremsbelägen über Beleuchtung bis hin zu Zangen, Schraubendrehern und Sprühöl hat Lorant Jeschina alles mitgebracht. Das kostenfreie Angebot der Gemeinde, kaputte Drahtesel zu reparieren, wird am Veranstaltungstag gerne genutzt.
Chance auf Eingliederung in den Arbeitsmarkt
„Unsere beiden festen Fahrradwerkstätten in Werden und in Borbeck und die mobile Werkstatt, mit der wir heute hier sind, sind gleichzeitig eine Maßnahme zur Arbeitsmarktintegration“, weiß Jeschina. „Wir bieten Menschen, die an einer Eingliederung in den Arbeitsmarkt interessiert sind, eine Möglichkeit, für sich einen strukturierten Arbeitsalltag aufzubauen.“
Der gelernte Zweirad-Mechatroniker hat bei der Arbeit in der Gemeinde seine Berufung gefunden und freut sich immer noch über den „Zufall“, der vor vier Jahren zur neuen Stelle führte. „Ich wohne nur 50 Meter entfernt vom 'Haus am Turm', das die Kirchengemeinde in Werden unterhält. Mit meinem Hund bin ich bei unseren Spaziergängen immer da vorbeigekommen. Der wusste genau, dass er von den Damen in der Küche etwas Leckeres bekommt und hat das natürlich ausgenutzt. So haben wir uns kennengelernt und als ich die Stelle angeboten bekam, wusste ich, dass ich meinen Platz gefunden habe.“
Angewiesen auf Fahrradspenden
Zu tun gibt es in den Werkstätten genug. Alleine im letzten Jahr hat das Team über 100 Räder in Ordnung gebracht und wieder abgegeben. „Wir sind natürlich auf Fahrradspenden angewiesen, holen die auch ab. Ich freue mich über jedes Fahrrad, auch wenn es nicht mehr fahrtüchtig ist“, versichert Jeschina. Notfalls macht er eben aus drei Rädern ein"fast" Neues. „Wir wollen in Zukunft regelmäßig freitags von 10 bis 14 Uhr mit unserer mobilen Werkstatt in Borbeck sein. Jeder kann dann mit seinem Rad vorbeikommen und es reparieren oder nachschauen lassen“, verspricht Jeschina.
Alte Schätzchen einfach melden
Wer noch ein altes Fahrrad-Schätzchen im Keller hat, oder ein Fahrrad braucht (auch Kinderräder zum Beispiel für die Fahrradprüfung in der Schule), kann sich unter der Nummer 0179 7901187 an Lorant Jeschina wenden.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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