Querdenker sind mehr denn je gefordert
Der Klimawandel ist nicht mehr weit weg, betrifft nicht allein die Menschen in Bangladesh oder Pakistan. Auch ist er keine „Erfindung“ der Wissenschaft, die Ängste schüren möchte.
„Wir sind längst mittendrin, im Klimawandel. Müssen uns vorbereiten auf Naturphänomene, die kommen werden und die sich nicht mehr ändern lassen.“ Professor Dr. Claus Leggewie, Direktor und Vorstandsvorsitzender des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, fand klare Worte. Im großen Saal der Dampfbierbrauerei war der Politikwissenschaftler zu Wochenbeginn Gast der diesjährigen „Borbecker Maienmahlzeit“. Der Bürger- und Verkehrsverein Borbeck hatte den prominenten Redner gewinnen können, das Thema Klimawandel und seine Folgen vor rund 140 interessierten Gästen zu beleuchten.
Klimawandel löst auch positive Entwicklungen aus
„Der Klimawandel hat auch seine guten Seiten. Er hat weltweit eine positive Entwicklung ausgelöst“, ist sich Leggewie sicher. Weg von den traditionellen hin zu erneuerbaren, klimaneutralen Energien. „Allerdings dürfen wir uns nichts vormachen. Er betrifft unser aller Leben. Unsere Mobilität, Ernährung oder aber wie wir heizen.“ Jeder müsse sich seiner Verantwortung stellen, sein Verhalten reflektieren. „Aber ich bin sicher, dass kann auch Spaß machen. Lassen Sie uns Schwung in die Bude bringen, einen zweiten Strukturwandel schaffen und neue Gestaltungsmodelle entwickeln.“ Die Bürgergesellschaft sei dabei ebenso gefordert wie Wirtschaft und Politik.
Jeder ist gefordert
„Denken Sie grün“, forderte der Wissenschaftler sein Publikum auf und appellierte an dessen Verantwortung für nachfolgende Generationen. Mit Kathi, Laura, Francesca und Monique vom Team der Klimatbotschafterinnen des MGB übernahmen dann auch Vertreterinnen eben jener Generation das Wort, stellten das weltweite Projekt „YOUthinkgreen - Jugend denkt.um.welt“ vor, an dem die Borbecker Schülerinnen gemeinsam mit 200 anderen Jugendlichen arbeiten. Engagiert stiegen die Mädchen in die Diskussion mit dem Klima-Experten ein. Der zeigte sich am Ende des Abends opitimistisch: „Ich bin sicher, dass die Gesellschaft den notwendigen Wandel schafft.“
Als kleines Dankeschön an die Schülerinnen für ihren Einsatz bei der Maienmahlzeit versprach BBVV-Vorsitzender Thomas Isermann, das Projekt „Klimapavillon“ am MGB auf die Tagesordnung der nächsten Vereinssitzung zu setzen. „Ich bin sicher, dass wir da etwas tun können.“
Doppelte Preisverleihung
Die Auszeichnung „Hand in Hand“ verlieh der BBVV in diesem Jahr gleich doppelt: einmal an den Verein „Zug um Zug e.V.“ und den „Förderverein Cosmas + Damian Hospiz e.V.“. Dotiert war die Auszeichnung für menschliches Miteinander erstmals mit jeweils 250 Euro.
Dass der Abend in der Dampfe dem Namen „Maienmahlzeit“ alle Ehre machte, dafür sorgten Kinder der Borbecker Dürerschule. Unter der Leitung von Cornelia Krause hatten sie Maienlieder und Gedichte einstudiert.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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