Neues Konzept für die Dubois-Arena
Stichtag war der 31. Juli 2017. An diesem Tag ist der Überlassungsvertrag zwischen dem Verein Schloß Borbeck e.V. – Förderverein für Schloss, Arena und Park – und der Stadt Essen als Eigentürmerin der Dubois-Arena ausgelaufen. Der Verein hat die Vereinbarung gekündigt. Personelle und haftungsrechtliche Gründe waren für die Entscheidung maßgebend.
Seit 1998 lagen die Angelegenheiten rund um die Veranstaltungsorganisation in der Arena in den Händen des Fördervereins. "Die damalige IG Dubois-Arena hat den Überlassungsvertrag mit der Stadt Essen als Eigentümerin geschlossen", so der Vorsitzende des Fördervereins Franz Josef Gründges.
Schon einmal musste Arena geschlossen werden
Seit dem hat der Verein die vertraglich festgelegten Aufgaben übernommen. "Manchmal sogar auch mehr", so der Vorsitzende. Die Motivation liegt auf der Hand. "Die Dubois-Arena ist ein stadtgeschichtlich bedeutsames Denkmal", so Gründges und bringt damit die Meinung vieler Borbecker auf den Punkt. Denen liegt das 1950 eröffnete Rund am Herzen.
Was passiert, wenn sich niemand in ausreichender Form um die Pflege eines solchen Denkmals kümmert, haben die Borbecker gesehen. 1991 musste die Arena aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Ein neues Nutzungskonzept wurde erstellt, Spenden für den Umbau gesammelt. 1993 erfolgte der erste Spatenstich, 1996 konnten die Borbecker dann die Wiedereröffnung ihrer Arena feiern.
In den 50er Jahren wurde geboxt
Die Geschichte des Veranstaltungsrunds gegenüber dem Schloss begann in den 50er Jahren mit prominent besetzten Boxkämpfen. Später waren es dann Konzerte, Open Air Theater, Tanzevents und nicht zu vergessen die traditionelle Abschlussveranstaltung des Borbecker Kinderkarnevals (KiKaBo), die in dem Areal an der Schloßstraße stattgefunden haben.
Ein neues Nutzungs- und Betreiberkonzept soll den Fortbestand der Arena sichern. Daran möchte der Förderverein mitarbeiten. "Denn wir werden uns unabhängig von der Vertragskündigung auch künftig, gemeinsam mit dem Borbecker Bürger- und Verkehrsverein, um die Belange der Dubois-Arena kümmern", so Gründges. Das Angebot steht. Und auch erste Kontakte zu einem möglichen neuen Betreiber sind geknüpft.
Die Kündigung war keine Spontanreaktion. Bereits im Oktober letzten Jahres hat der Förderverein erste Gespräche mit der Immobilienwirtschaft geführt. "Es war notwendig, die Reißleine zu ziehen", so Gründges. Personell sei die Aufgabe nicht mehr zu stemmen gewesen. "Wir haben einfach nicht genug Ehrenamtliche, die sich um die Arena kümmern." Denn es war auch in Sachen rechtliche Durchführung von Veranstaltungen einiges zu leisten. Es ging um Nutzungsverträge mit Veranstaltern, die Aufnahme und Weitergabe von Schäden und die Kontrolle der anschließenden Säuberungspflicht. "Es musste immer ein Ansprechpartner vor Ort sein, der sich um alles kümmert. Damit waren wir personell unglaublich gebunden."
Verein sieht sich weiter in der Pflicht
Die nächsten Monate sollen genutzt werden, ein neues, gemeinsames Konzept auf die Beine zu stellen. "Denn die Arena ist nichts, was in Borbeck einfach vor sich hin dämmert", so Gründges. Das Tuch zwischen Stadt und Verein sei nicht zerrissen. Keineswegs. "Wir kümmern uns als Verein um Schloss, Arena und Park. Daran soll und wird sich nichts ändern."
Mit dem Arenafest am 17. September wird dem historischen Rund neues Leben eingehaucht. Und auch geboxt werden könnte zukünftig wieder an der Schloßstraße. Der Borbecker Schwergewichtsprofi Patrick Korte hat mit Gründges Kontakt aufgenommen. "Er würde als Borbecker gerne einmal in der Arena boxen", so der Vereinsvorsitzende. "Ich bin dabei", so Gründges weiter, "allerdings nur am, nicht im Ring."
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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