Kassensturz ergibt 7.200 Euro für das Friedensdorf International
Mit Stricken und Sticken lässt sich eine Menge Geld für die gute Sache verdienen
Es ist Margret Severin, Adelheid Becker, Renate Rubarth und Katharina Tatar anzumerken, dass ihnen das Treffen an diesem Vormittag nicht ganz leicht fällt. "Es ist die letzte große Spende, die wir an das Friedensdorf in Oberhausen übergeben", wissen die Damen des Handarbeitskreises Herz Jesu. Nach über 50 Jahren kreativen Gestaltens haben die Mitglieder nun offiziell die Hände in den Schoß gelegt.
"Zu halten sind wir aber nicht", macht Margret Severin deutlich, dass sie die Hände dennoch nicht endgültig von Strick- und Sticknadeln lassen können. "Doch es sind die Basarverkäufe, die wir nicht mehr stemmen können." Auf- und Abbau sind ebenso wie die anstrengenden Verkaufstage selbst für die Damen nicht mehr machbar.
Finaler Abverkauf im Pfarrheim
Schweren Herzens haben sie sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, zum traditionellen Frühjahrsbasar-Termin zu einem finalen Abverkauf einzuladen. Kunstvoll gestickte Decken, Näharbeiten, handgestrickte Socken und Kinderpullover wurden im Pfarrheim am Leoplatz angeboten. "Im Jahr unseres 50-jährigen Bestehens mit 50 Prozent Nachlass", so Margret Severin. Die Kasse hat an beiden Tagen ordentlich geklingelt.
Geld wird komplett gespendet
7.200 Euro sind beim anschließenden Kassensturz im Hause Severin gezählt worden. Der Betrag wird - das ist seit Beginn der Aktivitäten des Handarbeitskreises Usus - wie immer einer caritativen Einrichtung gespendet. Seit vielen Jahren gehört das Friedensdorf International in Oberhausen zu den Einrichtungen, die den Damen um Margret Severin besonders am Herzen liegen. Seit 25 Jahren besteht der Kontakt. Friedensdorf Mitarbeiter Wolfgang Mertens war persönlich an den Leoplatz gekommen, um die großzügige Spende entgegenzunehmen und sich persönlich zu bedanken.
Pullover für kleinen Jungen aus Angola
"Die durchschnittliche Höhe der Spenden, die uns erreichen, beträgt 78 Euro", so Mertens. Umso wichtiger für die Hilfseinrichtung, die sich komplett spendenfinanziert um verletzte Kinder aus Krisengebieten kümmert, sind da Zuwendungen in der Höhe, wie sie regelmäßig von Margret Severin und ihren Mitstreiterinnen kommen. Und die Damen engagieren sich nicht nur finanziell. Adelheid Becker hat in den letzten Wochen noch einmal kräftig die Stricknadeln klappern lassen und ein paar kuschelige Kinderpullover gestrickt. Eine Tüte voll gab sie Wolfgang Mertens mit auf den Weg. "Der dunkelblaue ist für einen kleinen Jungen aus Angola", verriet der. "Der Kleine kennt aus seiner Heimat nur deutlich höhere Temperaturen und wird sich mächtig über den warmen Pulli freuen."
Die letzte große Spendenübergabe am Leoplatz. Insgesamt haben die Handarbeitsdamen in den letzten 50 Jahren 265.200 Euro für caritative Projekte erstrickt oder erhäkelt. Foto: cHER
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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